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Schweiz Wohin mit dem Atommüll? Nagra reicht Gesuche ein

Wo soll hochradioaktiver Abfall gelagert werden? Heute reicht die Nagra 16 Gesuche für Sondierbohrungen ein. Gebohrt werden soll im Aargauer Jura und im Zürcher Weinland. Die Skepsis im Ausland ist teils grösser als in der direkten Nachbarschaft.

In der Thurgauer Hauptstadt Frauenfeld ist von Widerstand wenig zu spüren. Auch wenn das Endlager im Zürcher Weinland gleich in der Nähe zur Thurgauer Kantonsgrenze zu liegen käme.

Natürlich werden die Pläne des Bundes im Frauenfelder Verwaltungsgebäude genau verfolgt. Doch die zuständige Regierungsrätin Carmen Haag sieht es pragmatisch: «Ich denke, wichtig für die gesamte Schweiz ist, dass der Standort ausgewählt wird, der am sichersten erscheint für dieses radioaktive Endlager.»

«Ein Restrisiko bleibt immer»

Ganz anders tönt es aus dem grenznahen Ausland. Aus dem österreichischen Bundesland Vorarlberg ist der Widerstand so gut wie vorprogrammiert: Energieminister Erich Schwärzler sieht beim Thema Atomenergie grundsätzlich schwarz. Kernkraftwerke lehnt der bürgerliche Politiker vehement ab.

Darum richtet er seinen Blick immer wieder Richtung Schweiz, wenn energiepolitische Entscheide anstehen. Das gilt auch bei der Standortsuche für Atommüll. «Im Endeffekt wissen wir: Ein Restrisiko bleibt immer», sagt Schwärzler. Deshalb sei es so wichtig, wenn es im Nahbereich von Vorarlberg sei, «dass wir unsere Bedenken miteinbringen».

Kanton Thurgau würde sich wohl arrangieren

Das Büro des Vorarlberger Energieministers befindet sich rund 90 Kilometer entfernt vom Zürcher Weinland, wo die Nagra, die Nationale Genossenschaft für die Lagerung radioaktiver Abfälle, unter anderem Sondierbohrungen durchführen will.

Audio
Atom-Endlager: Aus den Nachbarländern ist mit Widerstand zu rechnen.
aus HeuteMorgen vom 27.09.2016.
abspielen. Laufzeit 1 Minute 56 Sekunden.

Trotz der Distanz äussert sich Vorarlberg schon heute deutlich kritischer zu einem möglichen Endlager, als dies der direkte Nachbar, der Thurgau, tut. Dieser würde sich mit einem Endlager im Weinland wohl arrangieren.

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