- Ob Tofu-Burger oder Getreide-Plätzli: Die Nachfrage nach Fleischersatz-Produkten hat in den letzten fünf Jahren stark zugenommen.
- Gemäss dem Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) wurden seit 2016 jedes Jahr im Schnitt über 18 Prozent mehr von diesen Produkten verkauft.
- Vor fünf Jahren lag der Umsatz noch bei 60 Millionen Franken, im vergangenen Jahr waren es 117 Millionen.
- Im Vergleich zu Fleisch bleibe der Fleisch-Ersatz aber ein Nischenprodukt, schreibt das BLW.
Alternativen zu Fleisch boomen, besonders beliebt sind Burger auf pflanzlicher Basis. Seit 2016 betrage die Wachstumsrate der Fleischersatz-Produkte jährlich 18.4 Prozent, schreibt das Bundesamt für Landwirtschaft im ersten Fleischersatz-Report der Schweiz. Dies entspreche seit 2016 nahezu einer Verdoppelung. Verglichen mit Fleisch handle es sich mit einem Marktanteil von 2.3 Prozent im Detailhandel jedoch um ein Nischenprodukt.
Auch die Pandemie habe zum Erfolg beigetragen – der Detailhandel habe 2020 insgesamt einen Rekordumsatz erzielt. Bei den Fleischersatz-Produkten stieg der Absatz gegenüber dem Vorjahr sogar um 49.4 Prozent auf 5705 Tonnen. Damit sei das pandemiebedingte Rekordwachstum von 12.1 Prozent der Warengruppe Fleisch deutlich übertroffen worden.
Die höchsten Wachstumsraten verzeichneten laut BLW sogenannte «Meat-Analog-Produkte». Das sind Produkte, die wie Fleisch aussehen und schmecken sollen.
Jeder sechste Burger ist pflanzlich
Die fleischähnlichen Artikel machen laut BLW mittlerweile über 50 Prozent des gesamten Absatzes von Fleischersatz-Produkten aus. Bereits jeder sechste verkaufte Burger bestehe aus pflanzlichen Rohstoffen. Vor fünf Jahren sei es noch jeder 14. Burger gewesen.
Der durchschnittliche Kilopreis der Fleischersatz-Produkte betrug laut dem Bericht 20.53 Franken, damit blieb der Preis seit 2016 (20.31 Franken pro Kilogramm) relativ konstant.
Veggieburger kostet 42 Prozent mehr
Im direkten Produktvergleich einzelner Produktgruppen seien Fleischersatz-Artikel deutlich teurer als Fleischprodukte. Ein pflanzlicher Burger koste im Durchschnitt 42 Prozent mehr als Fleischburger, bei Geschnetzeltem liege die Differenz bei +16 Prozent. Vor allem bei jungen, gutverdienenden Familien aus der Deutschschweiz seien die Fleischersatz-Produkte beliebt, schreibt das BLW weiter.
Verschiedene Studien prognostizieren für die nächsten Jahre einen erneuten Wachstumstrend für Fleischersatz-Produkte. Für die Schweizer Landwirtschaft bietet der Markt für Fleischersatz laut BLW deshalb grosses Potenzial, da derzeit nahezu alle pflanzlichen Proteine für die inländische Fleischersatzproduktion importiert werden.