Zwar war bekannt, dass der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski anlässlich des heute beginnenden Weltwirtschaftsforums WEF in Davos in die Schweiz reist. Er hält dort am Dienstag eine Rede.
Doch dass er schon heute in Bern von mehreren Bundesräten empfangen wird, ist neu. Das hat das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten, EDA, am Sonntagabend mitgeteilt.
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Bild 1 von 4. Kein Zugang für Unbefugte: Die Zufahrtsstrasse zum Bundeshaus ist gesperrt. Bildquelle: SRF/Adrian Müller.
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Bild 2 von 4. Keine gute Aussicht für Schaulustige: Der schwarze Zaun verhindert Blicke aufs Geschehen. Bildquelle: SRF/Adrian Müller.
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Bild 3 von 4. Ein Wasserwerfer der Polizei steht auf Waisenhausplatz bereit, . Bildquelle: SRF/Adrian Müller.
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Bild 4 von 4. Auf dem Balkon des Bundeshauses haben sich Scharfschützen positioniert. Bildquelle: SRF/Adrian Müller.
Selenski bei Amherd, Cassis und Jans
Selenski wird von Bundespräsidentin Viola Amherd begrüsst. Auch Aussenminister Ignazio Cassis und der neue Schweizer Justiz- und Polizeiminister Beat Jans sind beim Treffen mit dabei.
Der zweite Staatsgast, Chinas Ministerpräsident Li Qiang, war bereits am Sonntagnachmittag in der Schweiz gelandet. Bundespräsidentin Amherd hiess ihn am Flughafen Zürich persönlich willkommen. Heute wird er in Bern offiziell empfangen, mit militärischen Ehren.
Herausforderung für die Berner Polizei
Die Kantonspolizei Bern ist durch diese beiden Besuche speziell gefordert. Beide Politiker stehen unter einem besonders hohen Schutzstatus. Um die Sicherheit gewährleisten zu können, muss die Polizei an anderen Orten zurückschrauben.
So blieben die meisten Polizeiwachen im Kanton Bern heute Montag geschlossen, wie Sarah Wahlen von der Berner Kantonspolizei bestätigt. «Wir brauchen genügend Personal für ebendiese Einsätze und um die polizeiliche Grundversorgung zu stellen. Das bedeutet, dass nur fünf Wachen im Kanton Bern geöffnet sein werden.»
Nur fünf Wachen im Kanton Bern werden geöffnet sein.
Geschlossene Polizeiwachen sind aber nicht das einzige, woran die Berner Bevölkerung heute die aussergewöhnliche Sicherheitslage bemerken kann. «Es wird zu Verkehrsbehinderungen kommen, vor allem in der Innenstadt von Bern», so Wahlen weiter. Insbesondere rund ums Bundeshaus sowie im Bereich von Kehrsatz werde es zu Strassensperrungen und Verkehrseinschränkungen kommen.
Es wird zu Verkehrsbehinderungen kommen, vor allem in der Innenstadt von Bern.
Diese Einschränkungen sind indes noch geringfügig, verglichen mit jenen in Davos, wo Li Qiang und Wolodimir Selenski später hinreisen werden.
Hermetische Abriegelung in Davos
Davos, die höchstgelegene Stadt Europas, ist seit Tagen hermetisch abgeriegelt. Der Luftraum ist gesperrt und wird akribisch überwacht. Rund 5000 Armeeangehörige sichern die Gemeinde, hinzu kommt eine unbekannte Anzahl Polizistinnen und Polizisten.
Rund 100 Gäste stehen am WEF unter einem besonderen Schutzstatus. Neben Li Qiang und Selenski sind das beispielsweise US-Aussenminister Antony Blinken oder der israelische Staatspräsident Isaac Herzog.