- Die Bundesanwaltschaft (BA) hat gegen einen 45-jährigen Rumänen wegen zweier Bankomat-Sprengungen Anklage eingereicht.
- Er wird verdächtigt, im Dezember 2019 in Sevelen (SG) und Neftenbach (ZH) jeweils rund 100'000 Franken erbeutet zu haben.
- Der Mann war international zur Inhaftierung ausgeschrieben und später in Dänemark verhaftet worden.
Er befinde sich seit März 2023 im Strafvollzug, teilte die BA mit. Bei der Sprengung eines Bankomaten in Sevelen im Kanton St. Gallen am 12. Dezember 2019 soll der Mann zusammen mit einem Komplizen Bargeld in der Höhe von 126'600 Franken gestohlen haben. Ausserdem sei ein Sachschaden in der Höhe von 100'000 Franken entstanden. Der mutmassliche Komplize, ein 30-jähriger Rumäne, war bereits im Oktober 2021 angeklagt worden.
Acht Tage später soll der 45-Jährige dann in Neftenbach (ZH) einen weiteren Bankomaten gesprengt und dabei 103'200 Franken entwendet haben. Der Sachschaden bei diesem Fall werde auf 160'000 Franken geschätzt. Der zweite Komplize habe noch nicht identifiziert werden können.
In Dänemark verhaftet
Im Verlaufe der Ermittlungen sei der 46-jährige Rumäne international zur Fahndung ausgeschrieben und später in Dänemark verhaftet worden. Er befinde sich seit März 2023 im Strafvollzug. Der Angeklagte habe in beiden Fällen ein «hochexplosives, nicht handhabungssicheres Selbstelaborat» benützt und dadurch «Verletzungen von Personen und Schäden an fremden Eigentum in Kauf» genommen.
Der Mann wird sich deshalb vor dem Bundesstrafgericht wegen mehrfacher Gefährdung durch Sprengstoffe und giftige Gase in verbrecherischer Absicht, mehrfachen Diebstahls sowie mehrfacher Sachbeschädigung und Hausfriedensbruchs verantworten müssen.
Die BA führe die Verfahren, weil sie für Sprengstoffdelikte zuständig sei. Sie beobachte seit zwei bis drei Jahren eine Häufung von Bankomat-Sprengungen. Zurzeit seien mehrere Strafverfahren zu rund 70 Fällen hängig.