Geschäfte und Shoppingcenter öffneten am Montag ihre Türen. Die Kundinnen und Kunden nutzten die Gelegenheit, wieder einmal «richtig» einzukaufen. Der Geschäftsführer des Verbands Schweizerischer Filialunternehmen, Severin Pflüger, äussert sich positiv zum ersten Tag.
SRF: Wie ist Ihre Bilanz zum ersten Tag der Wiedereröffnung?
Severin Pflüger: Die Bilanz vom ersten Tag ist sehr positiv. Wir haben Leute, die in die Läden kommen, etwa so wie an einem Mai-Tag im Vorjahr. Die Kunden halten sich auch ans Schutzkonzept. Das ist für uns sehr wichtig, dann muss unser Verkaufspersonal nicht Polizist spielen, sondern kann sich auf die Beratung konzentrieren.
Erwarten Sie Nachholbedarf der Kunden?
Ja, wir haben einen sehr grossen Nachholbedarf gesehen bei den Kunden. Es werden Kinderschuhe gekauft, es werden Uhren zur Reparatur gebracht. Alles Dinge, die zu kurz gekommen sind und nun nachgeholt werden.
Gibt es auch Geschäfte, die wegen der Einschränkungen noch nicht geöffnet haben?
Nein, das ist mir nicht bekannt. Ich glaube, alle nutzen die Gunst der Stunde, um wieder zu öffnen und zu schauen, was mit den Kunden und den Umsätzen passiert. Was aber ist: Die Ladenöffnungszeiten werden vielerorts verkürzt sein, weil man auch die Befürchtung hat, dass am Abend weniger Leute in der Stadt sind und es sich so nicht lohnt, die Geschäfte offenzuhalten.
Wann erwarten Sie Normalität betreffend der Umsätze?
Das wird sich nächste Woche weisen. Am Samstag erwarten wir noch einmal grosse Umsätze und falls das anhält und das Konsumvertrauen wieder zurückkommt, dann wird die Erholung schnell gehen. Wenn uns die Rezession aber doch stark trifft, kann es Monate oder gar Jahre dauern, bis wir wieder auf Vor-Corona-Niveau sind.
Das Gespräch führte Céline Meier.