- Der Schweizer Arbeitsmarkt hat im April die Coronakrise stark zu spüren bekommen.
- Die Arbeitslosenquote stieg im April von 2.9 Prozent im März auf 3.3 Prozent, wie das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) mitteilt.
- Das ist der höchste Wert seit Frühling 2017.
- Anfang Mai sei der Wert bereits auf 3.4 Prozent angestiegen – 160'000 Personen seien zurzeit arbeitslos, so das Seco.
Man stelle jedoch eine Verlangsamung des Anstiegs der Arbeitslosen fest, liess das Seco verlauten. Insgesamt waren Ende April 153'413 Personen bei den Regionalen Arbeitsvermittlungszentren (RAV) arbeitslos gemeldet – knapp 18'000 mehr als noch im Vormonat.
Ende April seien insgesamt 1.9 Millionen Anträge für Kurzarbeit registriert worden, teilte das Seco weiter mit. Diese hohe Zahl zeige den Willen der Betriebe, Entlassungen zu vermeiden.
Anstieg bei allen Gruppen
Die Arbeitslosenquote stieg im April in sämtlichen Altersgruppen – bei den Jugendlichen (15-24-Jährige) auf 3.3 von 2.8 Prozent und bei den Älteren (50-64-Jährige) auf 3.0 von 2.7 Prozent.
Sie nahm ebenfalls bei den Schweizern (2.4% nach 2.1%) und bei den Ausländern (5.8% nach 5.2%) zu, sowie bei den Frauen (3.1% nach 2.7%) als auch bei den Männern (3.5% nach 3.1%).
In der Westschweiz und im Tessin war die Quote mit 4.5 Prozent (Vormonat: 4.0) deutlich höher als in der Deutschschweiz, wo die Quote 2.8 Prozent erreichte (Vormonat: 2.5).
Deutlich weniger Stellenangebote
Weiter hat das Seco im Berichtsmonat 231'196 Stellensuchende gezählt, das waren 17'299 mehr als im Vormonat. Die Zahl der als offen gemeldeten Stellen nahm auf der anderen Seite um gut 13'000 auf 18'415 ab. Davon unterlagen 4'663 Stellen der im Juli 2018 eingeführten Stellenmeldepflicht für Berufsarten mit einer bestimmten Arbeitslosenquote.
Seit Januar 2020 gilt neu ein Schwellenwert von 5 Prozent, zuvor lag er noch bei 8 Prozent. Wegen des Coronavirus und seiner Folgen hat der Bundesrat jedoch die Stellenmeldepflicht ab dem 26. März 2020 für sechs Monate aufgehoben, wie das Seco betont.