Am 10. Juni stimmt die Bevölkerung des Kantons Wallis über einen 100-Millionen-Kredit für die Olympia-Kandidatur Sion 2026 ab. Am Olympia-Forum von Radio SRF1 gestern Abend in Brig haben Befürworter und Gegner deshalb nochmals die Klingen gekreuzt und sich nochmals kräftig ins Zeug gelegt.
Dieses Land muss wieder Selbstvertrauen entwickeln.
«Dieses Land muss wieder Selbstvertrauen entwickeln», fordert der Walliser CVP-Staatsrat und Olympia-Befürworter Christophe Darbellay. Mit Sion 2026 habe man nun eine Chance, der ganzen Welt zu zeigen, was die kleine Schweiz auf die Beine stellen könne. «Das ist doch fantastisch.»
Man wolle nachhaltige Spiele auf bestehender Infrastruktur, finanziell unter Kontrolle – soweit dies acht Jahre vor dem Anlass zu beziffern sei, sagt Darbellay.
Skeptiker bleiben skeptisch
Brigitte Wolf, Präsidentin der Oberwalliser Grünen, bleibt jedoch bei ihrem Nein zu Olympia. «Es ist ein neuer Ansatz, dass man die bestehende Infrastruktur so gut wie möglich nutzen will. Aber kleiner sind diese Spiele nicht.»
Kleiner sind diese Spiele nicht.
Nach wie vor seien es 100 Disziplinen, 3000 Sportler, 11'000 Journalisten, 190'000 Polizisten-Tage, gibt Wolf zu bedenken: «Die Spiele sind verteilter. Das gibt einfach wieder neue Probleme» – Probleme beim Verkehr und bei der Ökologie. Die Zweifel, dass am Ende nicht nur ein Schuldenberg übrigbleibe, sind bei den Skeptikern nicht ausgeräumt.
Ausgangslage bleibt spannend
Die Argumente wiederholen sich seit Monaten. Fragt sich, ob der Funken zum Volk überspringt, das in drei Wochen abstimmen wird und bislang wenig olympisches Feuer erkennen lässt. Das Bild, das sich in Brig unter dem Publikum zeigte, deckt sich mit Umfragen: Ja und Nein halten sich die Waage. Es wird spannend am 10. Juni.