Alles steht still im Walliser Dorf. Nachdem in Vex und Evolène bereits am Freitag und Samstag je eine Beerdigung von zwei Opfern der Skitourengruppe stattgefunden hat, werden nun in Vex die drei Brüder verabschiedet.
Aus dem Walliser Val d'Hérens, oberhalb von Sitten, kommen die fünf Walliser; ein Onkel, ein Cousin und drei Brüder. Sie sind vor gut einer Woche auf einer Skitour von Zermatt nach Arolla tödlich verunglückt. Die Suche nach der vermissten sechsten Person, einer Frau aus Freiburg, wurde nach Absprache mit ihrer Familie eingestellt.
Die Anteilnahme in Vex ist gross. So gross, dass viele der Menschen die Beerdigung auf dem Kirchenplatz mitverfolgen müssen, durch die offene Kirchentüre hindurch. «Es ist sehr emotional zu sehen, wie viele Menschen von den Brüdern Abschied nehmen wollen», schildert die SRF-Wallis-Korrespondentin Ruth Seeholzer. «Die Trauer im Dorf ist gross.»
Man ist sprachlos. Der einzige Trost ist eine Umarmung.
Zwei Pfarrer kümmern sich um die Gemeinden im Val 'Hérens, auch um Vex und um die Beerdigungen der fünf Familienmitglieder. Der eine ist Etienne Catzeflies. Seit dem Unglück habe er keine ruhige Minute mehr gehabt, kaum geschlafen. Und die Worte fehlten: «Man ist sprachlos. Der einzige Trost ist eine Umarmung.»
Das Tal habe schon andere Unglücke erlebt, wie beispielsweise im Winter 1999, als in Evolène bei einer Lawine zwölf Menschen ums Leben gekommen sind. «Das Unglück jetzt hat die Menschen im Tal vielleicht noch etwas mehr zusammengeschweisst», so der Pfarrer.
Das sei auch am letzten Donnerstag sichtbar geworden. Die fünf Särge waren in der Kirche in Vex aufgebahrt, die Menschen kamen aus dem ganzen Tal, um das Weihwasser zu geben. So viele, dass es über fünf Stunden dauerte, bis alle an den Särgen vorbeigehen konnten.