- Die Berner Regierungsrätin Evi Allemann (SP) bewirbt sich als erste Politikerin um den frei werdenden Sitz von Simonetta Sommaruga im Bundesrat.
- Das hat die Politikerin am Mittwoch in einem Interview mit den Tamedia-Zeitungen bekanntgegeben.
- Die Berner SP-Nationalrätin Flavia Wasserfallen tritt dagegen nicht um den frei werdenden Bundesratssitz von Simonetta Sommaruga an.
Mit 44 Jahren kann Evi Allemann bereits auf mehr als zwei Jahrzehnte in der Politik zurückblicken. 2003 wurde sie in den Nationalrat gewählt, dem sie bis 2018 angehörte. Nach dem Ende ihrer Nationalratskarriere – aufgrund einer parteiinternen Amtszeitbeschränkung – wurde Allemann in den Berner Regierungsrat gewählt, wo sie der Direktion für Inneres und Justiz vorsteht.
Sie habe Lust, Verantwortung in diesen bewegten Zeiten zu übernehmen, sagt Allemann gegenüber SRF. Nach 15 Jahren im Bundeshaus und vier Jahren in der Berner Regierung wisse sie, was auf sie zukomme.
Sollte Allemann die Wahl schaffen, würde mit ihr eine junge Mutter in die Landesregierung einziehen. Die Bernerin hat zwei Kinder im Alter von elf und sieben Jahren. Eine Eigenschaft, die sich die SP-Parteileitung für eine Kandidatin wünscht, was verschiedentlich kolportiert wurde. Allemann ist überzeugt, dass sich das Familienleben auch mit dem Amt als Bundesrätin vereinbaren lässt: «Sonst hätte ich nicht Ja gesagt.» Sie wolle auch nach einer allfälligen Wahl viel Engagement mit und für ihre Kinder erbringen.
Wasserfallen: Nicht der richtige Zeitpunkt
Flavia Wasserfallen hingegen gab ihren Verzicht in der Sendung «TalkTäglich» von Telebärn bekannt. Intensive Gespräche mit Familie, Freunden, Weggefährten und der Partei hätten zum Entschluss geführt, dass jetzt nicht der richtige Zeitpunkt für eine Bundesratskandidatur sei.
Bekanntlich sei sie von der SP Kanton Bern kürzlich als Ständeratskandidatin nominiert worden, um im Herbst 2023 den Sitz des abtretenden Hans Stöckli zu verteidigen, erklärte Wasserfallen in einem gleichzeitig verbreiteten Communiqué. «Diese Aufgabe motiviert mich sehr und bereitet mir grosse Freude», erklärte die 43-Jährige.
Sie entscheide sich daher auch gegen erhebliche Veränderungen in diesem Gleichgewicht. «Ich führe mit Herzblut meine politische Arbeit im Nationalrat aus und ab Dezember 2023 hoffentlich im Ständerat weiter.»