- Die Schweizer Bevölkerung gab in den Sommerferien in der Schweiz etwa ein Viertel mehr Geld aus als im Vorjahr. Allerdings gibt es grosse regionale Unterschiede.
- Die Debitkarten-Statistik des Schweizer Konsummonitorings zeigt, dass ländlichere Gebiete viel stärker profitieren als Städte und Agglomerationen. Bergkantone gehören zu den Gewinnern.
- Am meisten profitiert hat die Gastronomie und Hotellerie. Ein Walliser Hotelier spricht sogar vom besten Sommer der letzten Jahre.
Über drei Milliarden Franken haben Schweizerinnen und Schweizer zwischen Mitte Juli und Mitte August mit ihrer Bankkarte in der Schweiz ausgegeben. Dies zeigen Zahlen des Schweizerischen Konsummonitorings.
Professor Matthias Fengler von der Universität St. Gallen stellt klar: «Das sind keine Verschiebungen, die wir mit der Verschiebung von Bargeld zur Kartenzahlung erklären können, das ist der inländische Tourismus in den Bergregionen.»
Schweizer gehen gerne in die Berge
Am stärksten profitierten die ländlicheren Kantone, Bergkantone und Tourismus-Kantone. So stieg die Bezahlung mit Debitkarte in den Kantonen Appenzell-Innerrhoden, Obwalden, Graubünden und Uri um über 40 Prozent an. Je ländlicher eine Gemeinde liegt, desto grösser ist der Unterschied im Vergleich zum Vorjahr.
Wir haben bisher weitaus den besten Sommer erleben dürfen.
In den Tourismus-Regionen wie beispielsweise dem Wallis merkt man dies teilweise. Eine ältere Tagestouristin aus Thun sagt auf der Walliser Belalp: «Ein Mittagessen liegt schon drin. Und ein Kaffee oder sonst noch etwas Kleines. Das wollen wir geniessen.»
Viele Gäste aus dem Inland hat Hotelier Christian Meier, seit er vor vier Jahren auf der Belalp übernommen hat. «Wir haben bisher weitaus den besten Sommer erleben dürfen und sind 40 Prozent über dem Durchschnitt.»
Schon einiges länger auf der Belalp ist Therese Jossen. Sie betreibt seit 24 Jahren einen Kiosk: «Es sind sehr viele Leute hier rauf gekommen. Wir waren sehr erstaunt und überrascht. Das ist wunderbar.»
Mehr Schweizer, weniger Ausländer
Die Schweizerinnen und Schweizer gaben zwischen Mitte Juli und Mitte August fast 50 Prozent mehr aus für die Gastronomie. Dem inländischen Tourismus-Boom und stark gestiegenen Konsumausgaben stehen jedoch auch viele fehlende Urlauberinnen und Urlauber aus dem Ausland entgegen.
In familiären Ferienregionen wie der bündnerischen Surselva oder auf der Walliser Belalp kann man dies kompensieren. «Die Ausfälle, die wir aus dem Ausland haben, werden gut kompensiert mit den Schweizern, die kommen. Wir haben rund 30 Prozent mehr Gäste als letztes Jahr», sagt der Belalper Tourismusdirektor Michael Nellen. Andernorts dürfte dies schwieriger sein.