- Ein Bergführer hat auf dem Aletschgletscher Teile eines abgestürzten Flugzeugs gefunden.
- Die zuständigen Behörden haben erste Erkenntnisse zu den Fundstücken zusammengetragen.
- Demnach stammen die Wrackteile von einer im Jahr 1968 verunfallten Piper Cherokee.
Die Maschine, die die Registrierungsnummer HB-OYL trug, war am 30. Juni 1968 verunfallt. Der Fundort befindet sich gemäss der Kantonspolizei Wallis zwischen Jungfraufirn und Konkordiaplatz, im Gemeindegebiet Fieschertal.
Die Bergungsarbeiten befänden sich in der Planung, gibt die Kantonspolizei weiter an. Die Schweizerische Sicherheitsuntersuchungsstelle (Sust) sei ebenfalls involviert. Erstmals hatten die Berner Tamedia-Zeitungen vom Fund berichtet.
Weiter schreibt die Polizei, dass zum Unfall-Zeitpunkt die Möglichkeiten, ein Wrack in solch schwierigem Gelände zu bergen, beschränkt gewesen seien. «Durch die sommerliche Gletscherschmelze ist es nun möglich, dass Gletscher weitere Wrackteile freigeben.»
Bei dem Absturz kamen damals drei Menschen ums Leben, wie eine Sprecherin der Walliser Kantonspolizei der Nachrichtenagentur Keystone-SDA am Freitag auf Anfrage sagte.
«Rutschten» Flugzeugteile auf Gletscher mit?
Wie die Wartin der Konkordia-Hütte, Rebecca Gresch, gegenüber dem Regionaljournal Bern bei Radio SRF erklärt, liegen mehrere Teile des Flugzeugs nahe beieinander – weitere seien rundherum verstreut. Unter anderem seien Teile des Flügels erkennbar. Zurzeit liege nur sehr wenig Schnee vor Ort. Darum sei die Gruppe, die den Fund machte, wohl eine andere Route abgelaufen – und hätte so die Flugzeugteile entdeckt.
Auf dem Gletscher finde man immer wieder mal kurioses, vor allem aber viel «Müll», wie Glas oder Dosen. Ein Flugzeug hätte das Hüttenteam nun aber zum ersten Mal gesehen, so Gresch.
Die Hüttenwartin geht davon aus, dass der Gletscher die Flugzeugteile mitgetragen habe. Gemäss ihren Aussagen kreiste am Freitag bereits ein Militärhelikopter über der Fundstelle. Schaulustige habe es hingegen noch keine gegeben. «Zu uns kommt man auch nicht so schnell», so Gresch.