- Die Lebenserwartung von Schweizerinnen und Schweizern hatte sich wegen der Corona-Pandemie im Jahr 2020 deutlich verschlechtert.
- Mittlerweile hat sie jedoch wieder das Niveau vor der Pandemie erreicht, so das deutsche Max-Planck-Institut für demografische Forschung.
- Weltweit habe sich im letzten Jahr die Lebenserwartung noch nicht wieder erholt.
Die Unterschiede zwischen den Ländern seien grösser geworden, stellt das Forschungsteam um Jonas Schöley fest. Dies haben die Daten von 29 Länder ergeben.
Ein besonders tragisches Beispiel seien die USA. Zwar habe sich dort die Sterblichkeit der über 80-Jährigen normalisiert; allerdings sei sie bei den Jüngeren gestiegen.
Nur in einigen Ländern in Westeuropa habe sich das Sterberisiko, dem die Bevölkerung innerhalb eines Jahres ausgesetzt sei, wieder auf das Niveau vor der Pandemie eingependelt. Das gelte für Frankreich, Belgien, die Schweiz und Schweden. Die Fachwelt spricht hier von der Perioden-Lebenserwartung.
Unterschiede zwischen Ost und West
Im Vergleich zu Westeuropa hat sich das Sterblichkeitsrisiko in Osteuropa zwischen 2020 und 2021 verschlimmert, stellen die Forschenden fest. In Bulgarien etwa habe die Perioden-Lebenserwartung um 3.6 Jahre abgenommen im Vergleich zum Vorpandemie-Niveau.
Die Gründe für den Graben zwischen Ost und West ortet das Forschungsteam bei der Impfquote sowie bei den Unterschieden im Gesundheitssystem und den allgemeinen Lebensumständen.
Insgesamt seien die Verluste an Lebenserwartung durch Grippe-Epidemien seit den 1950er Jahren deutlich kleiner gewesen als durch die Covid-19-Pandemie. Covid-19 habe weltweit eine der stärksten Sterblichkeitskrisen der vergangenen 100 Jahre ausgelöst.