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Covid-19 dritthäufigste Todesursache in der Schweiz 2020
Aus Rendez-vous vom 29.08.2022. Bild: KEYSTONE/Gaetan Bally
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Fast 9300 Covid-Tote 2020 Statistik belegt Übersterblichkeit wegen Covid im Jahr 2020

6000 Menschen in der Schweiz sind 2020 mehr verstorben als in einem normalen Jahr. Es waren mehr Männer als Frauen.

Im Pandemiejahr 2020 sind in der Schweiz rund 76'200 Menschen gestorben. Das sind mehr als 6000 Personen mehr als in einem normalen Jahr, genau 6195 Personen mehr als im Vorjahr, in Prozent ausgedrückt: 12.4 Prozent mehr als 2019.

Daran sei Covid schuld. «Fast 9300 Menschen sind im Zusammenhang mit der Pandemie gestorben», sagt Rolf Weitkunat. Er leitet beim Bundesamt für Statistik BFS den Bereich Vitalstatistik und Epidemiologie: «Wir sehen das Muster, das wir schon vorher beobachtet haben und das wir aus anderen Quellen kennen: Dass Männer unter grösserem Risiko stehen und dass ältere Personen über 65 eher an der Erkrankung sterben als jüngere.»

Die Covid-19-Todesfälle betrafen zu 52.7 Prozent Männer und zu 47.3 Prozent Frauen. Dabei war der Geschlechterunterschied vor allem in der Altersgruppe der 0 bis 64-Jährigen gross.

Die Todesursachenstatistik bestätige erneut, dass Covid mehr als eine gewöhnliche Grippe sei. «Wir haben, wenn man sich die Daten im Zeitverlauf seit 100 Jahren – seit der Spanischen Grippe – anschaut, kein Übersterblichkeitsereignis, das so gross ist wie jetzt die Covid-Pandemie», so Weitkunat.

Indikator für vorzeitige Sterblichkeit

Durch Corona haben viele Menschen Jahre ihres Lebens verloren. Die Statistik spricht von verlorenen, potenziellen Lebensjahren. Das ist ein Indikator für vorzeitige Sterblichkeit und erfasst Todesfälle unter 70 Jahren.

Allerdings unterschätze die Statistik die tatsächlich verlorenen Lebensjahre, «weil die verstorbenen Personen in relativ hohem Alter sterben und auch dort noch Lebensjahre verloren gehen, die in der Statistik nicht abgebildet sind», sagt Weitkunat vom BFS weiter.

So zeigt der Indikator für die verlorenen, potenziellen Lebensjahre die Bedeutung einer Erkrankung für jüngere Menschen. Bei Männern gingen mehr als 3300 und bei Frauen mehr als 1200 potenzielle Lebensjahre aufgrund von Covid-19 verloren.

Damit lag die verlorene, potenzielle Lebenserwartung durch Covid-19 bei Männern an vierter Stelle. Mehr potenzielle Lebensjahre verloren die Männer insgesamt wegen Krebs, äusserer Ursachen wie Unfällen und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Bei Frauen folgt Covid-19 an fünfter Stelle nach Krebs, äusseren Ursachen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Erkrankungen der Atmungsorgane.

Hier geht es zur Statistik.

Rendez-vous vom 29.08.2022, 12:30 Uhr

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