«Das ist doch einfach eine Schlaumeierei, was Sunrise da macht», ärgert sich eine Hörerin des SRF-Konsumentenmagazins «Espresso». Beinahe habe sie die Information überlesen im Mail von Sunrise. Ihr und vielen anderen Kundinnen und Kunden wird in dem Schreiben eine höhere Internetgeschwindigkeit angeboten: Statt 40 Megabits pro Sekunde sollen es in Zukunft 100 Megabits pro Sekunde sein.
«Das geht so nicht!»
In einer Testphase von zwei Monaten sei dieses Upgrade ohne weitere Kosten zu haben, ab dem dritten Monat kostet das Abo 10 Franken mehr, also 55 Franken statt 45 Franken pro Monat. So weit so gut.
Erst weiter unten im Text wird klar: Wer dieses Angebot nicht will, muss es aktiv ablehnen, sonst wird automatisch umgestellt. «Man muss also ein Angebot abbestellen, welches man gar nicht verlangt hat, weil man es ja auch gar nicht will – und das geht so nicht», enerviert sich die Hörerin. Und sie ist nicht die einzige, welche sich bei «Espresso» gemeldet hat.
Damit nicht der Vorwurf kommt, dass nur immer Neukunden von guten Angeboten profitierten, haben wir uns zu dieser Vorgehensweise entschieden.
Sunrise: Treue Kunden sollen profitieren
Sunrise zeigt sich erstaunt über die Rückmeldungen von Hörerinnen und Hörern. Das Unternehmen habe viele positive Rückmeldungen erhalten aus der Kundschaft, berichtet Mediensprecher Rolf Ziebold: «Damit nicht der Vorwurf kommt, dass nur immer Neukunden von guten Angeboten profitierten, haben wir uns zu dieser Vorgehensweise entschieden. Bei kleinen Angebotsänderungen für Kunden, bei denen dies Sinn macht, schalten wir das Angebot automatisch auf. Wer das dann nicht will, kann es jederzeit wieder abbestellen.»
Sobald eine Änderung aber Mehrkosten von über 10 Franken pro Monat ausmache, beispielsweise bei einer Erhöhung der Internetgeschwindigkeit von 20 Megabit auf 100 Megabit/Sekunde, werde das Angebot nicht automatisch aufgeschaltet. Der Kunde müsse sich in einem solchen Fall aktiv für das Upgrade anmelden.
Kulanz bei Kunden, die das Upgrade zu spät bemerken
Rolf Ziebold von Sunrise verspricht gegenüber «Espresso»: «Wenn uns jemand kontaktiert und erklärt, dass er diese schnellere Verbindung nun wirklich nicht brauche, dann kann er wieder auf sein altes Abo wechseln.» Und falls bereits Mehrkosten damit verbunden waren, werde sich Sunrise kulant zeigen und das gutschreiben.