- Im vergangenen Jahr sind 412 Meldungen bei der nationalen und unabhängigen Meldestelle für Ethikverstösse eingegangen.
- Diesen Höchststand vermeldet Swiss Sport Integrity anlässlich der Jahres-Medieninformation.
- Die Zahl stellt im Vergleich zu den 264 Meldungen aus dem ersten und 374 aus dem zweiten Jahr des Bestehens der Meldestelle nochmals eine Zunahme um zehn Prozent dar.
Zu den Gründen für den Anstieg nennt Markus Pfisterer, Leiter der Ethikmeldestelle, auf Nachfrage zwei Gründe: «Die Urteile haben Wirkung. Die Betroffenen sehen, dass etwas passiert.» Zudem sei der Prozess des Kennenlernens der Meldestelle noch nicht abgeschlossen. Noch wisse nicht jede und jeder von dieser Institution.
Doch es läuft noch nicht alles glatt. So wird die Verfahrensdauer von den Betroffenen als zu lang empfunden. «Das Ziel, sie zu senken, konnten wir nicht ganz erreichen», bedauert Swiss Sport Integrity. Man habe jetzt zwar mehr Ressourcen, müsse aber noch die Verfahren früherer Jahre abbauen. 265 Fälle sind noch offen.
Wie lange ein Verfahren durchschnittlich dauert, kann Markus Pfisterer nicht sagen: «Einige Fälle sind mit zwei, drei Telefonaten erledigt, andere dauern ein Jahr oder länger», sagt er. Von den 412 Meldungen würden knapp 100 zu einem Verfahren führen.
Alle Olympia-Teilnehmenden getestet
In Sachen Dopingkontrollen wurden alle Schweizer Teilnehmenden der Olympischen und Paralympischen Spiele mindestens einem Test unterzogen. Die Kontrollen fanden mehrheitlich ausserhalb des Wettkampfs statt. 2024 wurden 13 Entscheide zu Dopingverstössen gefällt.
In 12 Fällen resultierte eine Sperre von 3 Monaten bis zu 14 Jahren. Ein weiterer Fall wurde vom Internationalen Sportgerichtshof CAS abgeschlossen. Dabei wurde die einjährige Sperre bestätigt.