Raketen, Zuckerstöcke und Knaller: Für viele Schweizerinnen und Schweizer gehören Feuerwerkskörper zur Bundesfeier am 1. August dazu. Das audiovisuelle Erlebnis, sei es als Mega-Event oder als private Feier im kleinen Rahmen, ist tief in der Gesellschaft verankert.
Es gibt jedoch verschiedene Gründe, die gegen das Abfeuern von Feuerwerkskörpern sprechen. Gut für die Umwelt sind die Raketen zum Beispiel nicht, etwa wegen des Feinstaubs. Obwohl wir uns der Problematik bewusst seien, falle es uns schwer, auf die pyrotechnische Tradition zu verzichten, sagt Wirtschaftspsychologin Sarah Seyr.
«Unser Gehirn strebt nach Belohnung, je mehr wir davon bekommen, desto besser», sagt Seyr. Verzicht sei das Gegenteil davon, weshalb der Mensch versuchen würde, das zu vermeiden.
Sozial akzeptierte Erklärung
«Wir haben nur eine begrenzte Energie, also Gehirnkapazität, die wir für Verzicht aufwenden können. Das heisst, irgendwann reicht es uns, und wir möchten wir nicht mehr verzichten», so die Wirtschaftspsychologin.
Feuerwerk in all seiner Pracht fasziniert. Für den Kauf von Pyrotechnik gebe es viele Argumente. «Die häufigste Erklärung ist: Wir haben das schon immer so gemacht», sagt Seyr. Diese Erklärung sei sozial akzeptiert und so oft wiederholt worden, dass sie zur Realität geworden sei.
Das würde der Mensch häufig machen. Seyr erklärt: «Wir nehmen für die Dinge, auf die wir nicht verzichten wollen, gängige Erklärungen, mit denen wir auch durchkommen.»