- Aussenminister Ignazio Cassis hat den UNO-Flüchtlingshochkommissar Filippo Grandi in Bern getroffen.
- Cassis habe dabei Grandi über die zusätzlichen Mittel informiert, die die Schweiz für die Hilfe in Afghanistan zur Verfügung stellen wolle, so das Eidgenössische Aussendepartement (EDA).
- Grandi seinerseits habe beim Treffen zum Ausdruck gebracht, wie wichtig die Resettlement-Programme für gefährdete Personen wie Frauen und Kinder in Afghanistan sei.
Die Schweiz wolle weiterhin tatkräftig mithelfen, um die humanitäre Krise in Afghanistan zu bewältigen, sagte Aussenminister Cassis beim Treffen mit UNO-Flüchtlingshochkommissar Filippo Grandi in Bern.
Um diese Krise zu bewältigen, hatte der Bundesrat Anfang September einen zusätzlichen Beitrag von 33 Millionen beschlossen. Diese finanzielle Hilfe muss in der kommenden Wintersession vom Parlament genehmigt werden. In den kommenden 16 Monaten will die Schweiz die afghanische Bevölkerung mit rund 60 Millionen Franken unterstützen.
Solidarität mit Afghanistan durch Resettlement
Grandi begrüsste den Entscheid der Schweiz, zusätzliche Mittel für Afghanistan bereitzustellen. Beim Treffen mit Cassis betonte er, wie wichtig die dringende Unterstützung der afghanischen Bevölkerung innerhalb des Landes und der ins Ausland geflohenen Menschen sei. Ausserdem seien die Resettlement-Programme vor allem für Frauen und Kinder in Afghanistan von wichtiger Bedeutung, so Grandi. Dies sei «eine weitere Möglichkeit, Solidarität mit Afghanistan zu zeigen».
Am 7. Oktober hatte Grandi gefordert, dass die europäischen Staaten in den nächsten fünf Jahren 42'500 Resettlement-Plätze für afghanische Flüchtlinge schaffen sollten. Dieses Jahr nimmt die Schweiz 800 solche Flüchtlinge auf.
In der vergangenen Herbstsession hatten SP, Grüne und Grünliberale gefordert, dass dieses Kontingent angesichts der humanitären Krise in Afghanistan deutlich erhöht wird. Justizministerin Karin Keller-Sutter erklärte jedoch, dass für die Schweiz die Hilfe vor Ort Priorität habe.