Gesundheitswesen, Gastgewerbe, IT- Bereich: Viele Branchen kämpfen derzeit mit dem Fachkräftemangel. Auch Schweizer Schulen fällt es zunehmend schwer, offene Stellen mit ausgebildeten Lehrpersonen zu besetzen.
Statt Teilzeit- fehlen Vollzeitstellen
Während vielerorts mehr Teilzeitstellen helfen könnten, an das dringend benötigte spezialisiertes Personal zu kommen, ist dies an den Freiburger Primarschulen anders: Hier fehlt es nicht an Teilzeit- sondern an Vollzeitstellen. Zu diesem Schluss kommt die Freiburger Regierung in einer Antwort auf einen Vorstoss.
Ein Blick auf die Zahlen der Freiburger Regierung zeigt: Im Kanton Freiburg arbeiten viele Lehrpersonen Teilzeit. Tendenz steigend. Arbeiteten Lehrerinnen und Lehrer vor 10 Jahren im Schnitt noch 70.8 Prozent, sind es mittlerweile 67 Prozent. Einige tun dies aber nicht unbedingt freiwillig. Vor allem junge Lehrpersonen.
Doppelbelastung für junge Lehrpersonen
Die Situation sei widersprüchlich, so der Kanton. Denn eigentlich sei auch im Bildungswesen ein Mentalitätswandel zu beobachten: «Es wird vermehrt Wert auf eine bessere Vereinbarkeit von Privatleben und Beruf gelegt. Paradoxerweise ist es für junge Hochschulabgängerinnen und -abgänger schwierig, eine Vollzeitbeschäftigung zu finden.»
Die Konsequenz: Um trotzdem hochprozentig arbeiten zu können, kumulieren viele junge Lehrpersonen zwei oder drei Teilzeitanstellungen an verschiedenen Schulen. Das Problem: «Dies kann zu Beginn der beruflichen Laufbahn als sehr belastend empfunden werden», so der Kanton.
Eine Arbeitsgruppe soll es richten
Der Kanton Freiburg plant nun eine detaillierte Analyse. Er will sie Arbeitszeiten der Lehrpersonen genau unter die Lupe nehmen. Ausserdem gibt es seit kurzem eine Arbeitsgruppe. Ihre Aufgabe: Lösungen zu finden, um den Lehrberuf attraktiver zu gestalten. Ein Ziel dabei: mehr Vollzeitstellen an den Freiburger Primarschulen.