Ein Baustellenfahrplan für die Romandie: Die SBB und Vertreter mehrerer Westschweizer Kantone haben an einer Medienkonferenz in Freiburg den Fahrplan für 2025 präsentiert. Der sogenannte Baustellenfahrplan, der am 15. Dezember in Kraft tritt, stellt die grösste Änderung in der Romandie seit der Bahn 2000 dar. Damit die Züge künftig pünktlicher fahren, muss die Kundschaft längere Fahrzeiten in Kauf nehmen. Das sei eine gute Nachricht, sagt SBB-Chef Vincent Ducrot. «Die Anschlüsse müssen garantiert werden. Wenn wir unpünktlich sind, garantieren wir keinen Anschluss.» Jean-François Steiert, Präsident der Westschweizer Verkehrskonferenz sagt: «Wir haben lieber Züge, die ein, zwei Minuten langsamer sind und dafür pünktlich.»
Infrastruktur am Lebensende: In der Romandie fallen in den nächsten Jahren zahlreiche Bauprojekte auf dem Schienennetz an. «Wir müssen extrem viele Gleise, Anlagen erneuern und erweitern», sagt Ducrot. Darum sei die heute vorgestellte Fahrplanänderung nötig. Es gehe darum, das Angebot langfristig zu verbessern. Mit der neuen Infrastruktur soll die Nachfrage in der Westschweiz besser bedient werden, erklärte Steiert.
Verbesserungen für die Romandie: Auch wenn sich die Anbindung punktuell verschlechtere, bringe der Fahrplan 2025 neue Direktverbindungen ins Gebiet westlich von Lausanne und Verbesserungen im Regionalverkehr. Die nun vorgeschlagene Lösung bringt insbesondere an der Waadtländer Riviera und im Unterwallis bessere Verbindungen. Zwischen Biel und Genf profitieren Kundinnen und Kunden von einem Halbstundentakt, wobei sie in Renens VD umsteigen müssen. Zu den Hauptverkehrszeiten werden weiterhin Direktverbindungen angeboten.
Halbstundentakt auf der Gotthard-Achse: Ab September soll der Gotthard-Basistunnel wieder normal in Betrieb sein. Die Züge auf der Gotthard-Achse sollen ab dann im Halbstundentakt verkehren. Dieser war ursprünglich für Dezember 2023 geplant gewesen, musste jedoch wegen des Unfalls im Tunnel verschoben werden. Zudem verkehren ab der Wiederinbetriebnahme des Gotthard-Basistunnels ab September die Direktzüge nach Bologna und Genua, sowie der EC Basel–Luzern–Milano und der trinationale Zug Frankfurt–Zürich–Milano wieder, wie die SBB mitteilt. Der Direktzug Zürich–Brig fährt neu das ganze Jahr und wird bis Domodossola verlängert.
Verbesserungen für Region Bern: Neu hält zu Pendlerzeiten am Morgen und am Abend je ein Intercity zwischen Zürich und Bern im Bahnhof Bern-Wankdorf. Ziel sei, den Bahnhof Bern zu entlasten, so die SBB. Ausgebaut werden auch die Nachtverbindungen auf der Strecke Bern-Olten-Zürich sowie die Verbindungen ins nahe Ausland.
Taktverdichtung zwischen Zürich und Ostschweiz: Die SBB plant zudem zusätzliche Intercity-Verbindungen zwischen der Ostschweiz und Zürich. Damit sollten ein dichterer Takt ermöglicht und mehr Sitzplätze zur Verfügung gestellt werden, heisst es. Auch das Angebot für Pendlerinnen und Pendler im St. Galler Rheintal soll verdoppelt werden. Neu fährt unter anderem von Montag bis Samstag schon um 05:35 Uhr ein Zug von Zürich nach München ab – zwei Stunden früher als bisher.