Wer zwischen Zürich Altstetten und Schlieren unterwegs ist, kann derzeit nicht mit der Limmattal Bahn pendeln. «Erneute Einschränkungen im Betrieb der Limmattal Bahn», schreibt die Aargau Verkehr AG letzte Woche in einer Medienmitteilung.
Ausgerechnet am Freitag, dem 13. September, kam es innerhalb weniger Stunden zu zwei Unfällen im Zürcher Kantonsgebiet. Der Schaden an den jeweiligen Trams ist dabei so gross, dass sie aufwendig repariert werden müssen.
Die Folge: Es hat zu wenig Trams, um den Viertelstundentakt auf der Linie einzuhalten. Bis mindestens Ende der Woche fährt die Bahn darum nicht mehr durchgängig zwischen den Bahnhöfen Killwangen AG und Zürich Altstetten. Sondern sie bedient nur noch die Strecke zwischen dem Bahnhof Killwangen und Schlieren.
Insgesamt sechs Strassenbahnzüge braucht die Limmattal Bahn, um den Viertelstundentakt auf der ganzen Strecke zu ermöglichen. Zwei Reservefahrzeuge sind zwar vorhanden, doch diese sind bereits im Einsatz, wie Michael Briner, Sprecher der Betreiberfirma Aargau Verkehr, erklärt: «Die jüngsten Vorfälle sind insofern gravierend, als die Fahrzeuge so stark beschädigt wurden, dass die Reparaturen länger dauern.»
Unfallpech im 2024
Die beiden Unfälle am Freitag, dem 13., sind nicht die Ersten in diesem Jahr. Schon im April stiess ein Lastwagen und ein Auto mit der Bahn zusammen. Nur rund einen Monat später wurden bei einer Frontalkollision mit einem Lastwagen fünf Personen verletzt und der Zug sprang aus den Gleisen.
Durch die beiden Unfälle verkehrte die Limmattal Bahn während fünf Wochen nur zwischen Killwangen und Schlieren. Ein Fahrzeug befindet sich nach wie vor in der Reparatur. Nach den Unfällen vom letzten Freitag fehlen nun die Trams für den Normalbetrieb.
Braucht es mehr Rollmaterial?
«Noch mehr Reservezüge zu bestellen, würde wirtschaftlich keinen Sinn ergeben», erklärt Briner. Auf andere Trams auszuweichen – zum Beispiel jene der Zürcher Verkehrsbetriebe – sei ebenfalls keine Option. Denn die Züge der Limmattal Bahn sind gleich bei zwei Punkten speziell: «Einerseits können unsere Züge mit zwei Stromspannungen umgehen; mit jenem der Aargauer Verkehrs AG und jenem der Zürcher Verkehrsbetriebe.»
Ausserdem sind es Zweirichtungsfahrzeuge – sie wenden also nicht, sondern können mit jedem Tramende vorausfahren. Passende Ersatzfahrzeuge sind also schwer zu finden. Auf älteres, ausrangiertes Rollmaterial zurückzugreifen, geht auch nicht. Denn alle Trams wurden für die Eröffnung der Limmattal Bahn neu gebaut.
Bessere Signalisation soll Unfälle verhindern
«Die Limmattal Bahn hat nicht mehr Unfälle als andere Trams», betont Michael Briner von der Aargau Verkehr AG. «Die Kreuzungen sind so gesichert, wie sie es sein sollten.» Rotlichter seien aber immer wieder missachtet worden, was zu Unfällen führte. Jetzt werden weitere Massnahmen diskutiert, wie man die Signalisation verbessern könnte.
In der Zwischenzeit wird mit Hochdruck an der Reparatur der beschädigten Trams gearbeitet. Ab Montag soll die gesamte Strecke der Limmattal Bahn zwischen Altstetten und Killwangen wieder planmässig in Betrieb sein.