- Das (USZ) trennt sich von Francesco Maisano, dem umstrittenen Leiter der Herzklinik.
- Auslöser für die Trennung ist der Vorwurf, Implantate einer Firma verwendet zu haben, an der er selber beteiligt ist, und diese Interessenbindung nicht deklariert zu haben.
- Zudem soll er Operationsberichte geschönt haben.
- Auch vom Whistleblower, der die Missstände publik machte, will das USZ sich trennen.
Das USZ will, dass in der Herzchirurgie endlich wieder Ruhe einkehrt: Sie trennt sich deshalb «einvernehmlich» von deren Leiter Francesco Maisano. Man habe sich mit ihm einigen können, sagte Martin Waser, Präsident des Spitalrats, am Donnerstag vor den Medien. Was das finanziell heisst, will er nicht publik machen. Aktuell ist der Herzchirurg beurlaubt. Ende Juli hat das USZ ihn zudem seines Amtes enthoben, damit er nicht mehr auf das interne System zugreifen kann.
Noch keine Einigung gibt es mit dem Whistleblower, der die mutmasslichen Verfehlungen Maisanos an die Öffentlichkeit brachte. Aber auch er soll das USZ verlassen. «Mit der Trennung von beiden am Konflikt beteiligten Personen schaffen wir die Voraussetzung für einen Neustart», sagte USZ-Direktor Gregor Zünd an einer Medienkonferenz.
«Zwischenmenschlicher Konflikt»
Der Whistleblower müsse aber nicht gehen, weil er mit der Sache an die Öffentlichkeit gegangen sei, betonte Spital-Direktor Gregor Zünd. «Grund dafür ist vielmehr der zwischenmenschliche Konflikt, den wir trotz aller Bemühungen leider nicht lösen konnten.»
Für den Whistleblower ist es bereits das zweite Mal innert kurzer Zeit, dass er das USZ verlassen muss. Er wurde nach Bekanntwerden der Vorwürfe gegen Maisano entlassen, kurz darauf aber wieder eingestellt.
Gegenseitige Anzeigen
Er und Maisano lieferten sich in den vergangenen Monaten aber offenbar einen veritablen Kleinkrieg, der völlig eskalierte und auch die Mitarbeitenden der Klinik belastete.
Mittlerweile sind die Vorgänge auch Thema für die Justiz, weil sich die Akteure gegenseitig anzeigen. Mehrere Strafanzeigen sind mittlerweile hängig, gegen Maisano, gegen den Spitalrat, gegen Unbekannt, weil nach wie vor Daten an die Öffentlichkeit gelangen.
Indem beide Streithähne entlassen werden, soll nun wieder Ruhe einkehren. «Die Mitarbeitenden müssen sich auf ihre Arbeit konzentrieren können.» Die Patienten hätten schliesslich immer noch höchste Priorität, sagte Zünd weiter.