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Albert Rösti: Der Umweltminister und die Unwetter
Aus Tagesgespräch vom 02.07.2024. Bild: SRF
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Unwetter in der Schweiz Albert Rösti: «Hochwasserschutz soll gezielt verstärkt werden»

Die Bilder der letzten Tage aus den Hochwassergebieten der Schweiz sind erschreckend. Menschen haben ihr Leben verloren oder werden noch vermisst, ganze Stadt- und Dorfteile stehen unter Wasser, Brücken sind eingestürzt und von den Wassermassen mitgerissen worden. Nun äussert sich der Umweltminister Albert Rösti zum ersten Mal im Tagesgespräch von Radio SRF.

Albert Rösti

Bundesrat

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Albert Rösti ist seit 2023 Bundesrat und Vorsteher des Eidgenössischen Departments für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (Uvek). Er wurde 1967 geboren, studierte Agronomie an der ETH Zürich, erlangte 1997 den Doktortitel und machte 2001 und 2002 einen Master of Business Administration (MBA) an der Universität Rochester in den USA. Rösti war seit 2011 Nationalrat für den Kanton Bern und von 2016 bis 2020 Parteipräsident der SVP Schweiz.

SRF News: Was haben die Bilder aus den Katastrophengebieten bei Ihnen ausgelöst?

Albert Rösti: Grosse Betroffenheit. Ich möchte den Angehörigen der Opfer, auch im Namen des gesamten Bundesrates, mein Beileid aussprechen. Es ist eine schreckliche Situation. Neben der Betroffenheit löst sie in mir auch Demut aus. Die Natur ist stärker als der Mensch. Mir ist bewusst, dass den Betroffenen damit nicht geholfen ist. Sie brauchen jetzt vor allem Trost und Menschen, die ihnen zuhören. Es braucht jetzt Zeit, um die Trauer zu verarbeiten.

Dank der Massnahmen konnte bereits viel Schaden verhindert werden. Unbestritten ist, dass es weiterhin solche Massnahmen braucht.

Die Schweiz hat in den letzten 20 Jahren Milliarden in den Hochwasserschutz investiert. Offenbar sind die Investitionen nicht ausreichend gewesen?

Wir werden das Unwetterrisiko nie auf null reduzieren können. Dank der Massnahmen konnte bereits viel Schaden verhindert werden, sei es die Rhonekorrektur oder auch die Rheinkorrektion. Unbestritten ist, dass es weiterhin solche Massnahmen braucht. Sie sind auch bereits geplant. Allerdings handelt es sich dabei meist um teure und langwierige Projekte, die sich über 20 Jahre hinziehen können.

Muss nun noch mehr Geld für die Schutzmassnahmen gesprochen werden?

Nein. Ich finde es wichtiger, dass wir dafür sorgen, dass die beschlossenen Massnahmen so schnell wie möglich umgesetzt werden. Allein der Bund zahlt jährlich 260 Millionen Franken für Schutzmassnahmen. Das Problem ist eher, dass man mit dem Bauen nicht nachkommt. An der Rhone wurde zum Beispiel eine Brücke überflutet, die längst hätte erhöht werden müssen.

Man kann sicher nicht pauschal sagen, dass alle mehr machen müssen.

Der Hochwasserschutz kommt immer wieder an den Anschlag. Müssen die Kantone nun ihre Schutzmassnahmen verstärken?

Ja, einfach risikobasiert, das heisst gezielt dort, wo man aufgrund der Wetterereignisse feststellt, dass das Risiko grösser ist als gedacht. Aber man kann sicher nicht pauschal sagen, dass alle mehr machen müssen. Wir müssen die Unwetter analysieren und dann Schlüsse daraus ziehen, wo das Risiko noch minimiert werden kann.

Die Bevölkerung vor Hochwasser zu warnen, ist nicht immer ganz einfach. In Deutschland oder auch in Italien erhält die Bevölkerung eine Nachricht auf dem Handy. In der Schweiz nicht. Warum nicht?

In der Schweiz gibt es die App «Alertswiss». 2.2 Millionen Menschen haben sie auf ihrem Handy installiert. Das Problem ist, dass es freiwillig ist. Das heisst, wenn jemand die App nicht auf seinem Smartphone hat, bekommt er auch keinen Unwetter-Alarm.

Deshalb mein Appell, die App auf das Handy zu laden. Derzeit gibt es einen parlamentarischen Vorstoss, der auf eine flächendeckende Alarmierung wie in Deutschland oder Italien abzielt. Ich gehe davon aus, dass es innerhalb eines Jahres einen konkreten Vorschlag geben wird, dass Warnungen direkt aufs Handy auch in der Schweiz möglich sind.

Aus dem Tagesgespräch mit David Karasek, Mitarbeit Géraldine Jäggi.

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Tagesgespräch, 02.07.2024, 13:00 Uhr ; 

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