- Heftige Regenfälle in der Schweiz haben zu prekären Strassenverhältnissen geführt.
- Die Ausfahrt der Autobahn A1 Genf-La Praille war mehrere Stunden wegen Überschwemmung gesperrt.
- Auch in der Ostschweiz mussten Strassen vorübergehend gesperrt werden.
- Feuerwehren waren in der Nacht in verschiedenen Ortschaften im Einsatz.
Heftige Gewitter haben die Schweiz heimgesucht. Besonders betroffen war die Region Genf, wo mehrere Strassenabschnitte überschwemmt wurden. In der Folge musste die Ausfahrt der A1 bei Genf vorübergehend gesperrt werden. Am Montagmorgen waren in der Region noch immer Strassen nicht befahrbar, während die Feuerwehr den Schutt wegräumte, wie ein Sprecher der Genfer Polizei sagte.
Der Genfer Brand- und Rettungsdienst führte am Sonntag und Montag 338 Einsätze durch, vor allem wegen Überschwemmungen. Ein Blitzschlag setzte zudem ein Dach eines Hauses in La Capite in Brand. Mehr als 300 Feuerwehrleute waren im Einsatz, die auch vom Zivilschutz unterstützt wurden.
Überschwemmungen in der Ostschweiz
In der Ostschweiz waren mehrere Feuerwehren in verschiedenen Ortschaften im Einsatz. So mussten in Hemishofen SH, Steckborn TG und Berlingen TG Strassen gesperrt oder überflutete Keller ausgepumpt werden.
Am Bodensee gilt nach den weiteren Niederschlägen vom Sonntag die zweithöchste Gefahrenstufe. Das bedeutet grosse Hochwassergefahr rund um den ganzen See.
Am angespanntesten ist die Lage am Untersee, dem westlichen Teil des Bodensees. Dort lag der Wasserstand gemäss Messstelle des Bundesamts für Umwelt am Montagvormittag nur noch knapp unter der höchsten von fünf Gefahrenstufen.
In Hemishofen sei ein kleiner Dorfbach zu einem reissenden Fluss angestiegen, sagte Marco Gut, Einsatzleiter der Schaffhauser Feuerwehr Region oberer Kantonsteil. Der normalerweise ein Meter breite Bach sei auf 50 Meter herangewachsen. Auch im benachbarten Deutschland seien sie mit Mensch und Material im Einsatz gewesen.
1999 lag der Pegel rund 65 Zentimeter höher
Aufgrund des Gewitters vom Sonntag seien bei der Kantonspolizei Thurgau zwischen Sonntagabend und Montagmorgen rund 120 Schadensmeldungen aus dem Kanton eingegangen, erklärte ein Polizeisprecher auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Dabei habe es sich hauptsächlich um überflutete Keller gehandelt.
Trotz der hohen Hochwasser-Gefahrenstufe am Bodensee rief der Kanton Thurgau bisher keinen Krisenstab ein. Im Vergleich zur extremen Hochwasserlage im Jahr 1999 zeigte sich die aktuelle Situation deutlich weniger alarmierend. Damals lag der Höchststand des Seepegels bei der Messstelle Berlingen TG rund 65 Zentimeter über dem am Montagvormittag gemessenen Wert.
Hagel und tausende Blitze registriert
Die Schweiz liegt zurzeit an der Grenze zwischen kühler Nordwestluft und warmer Mittelmeerluft, was zu einer gewittrigen Situation führt. Bis zu 50 Liter Wasser pro Quadratmeter fielen am Sonntag zum Beispiel in Nyon VD.
Die starken Regenfälle brachten stellenweise auch Hagel. Zudem wurden Tausende Blitze registriert, wie SRF Meteo berichtet.