Ein Unwetter zog am Montag kurz vor dem Mittag über La Chaux-de-Fonds im Kanton Neuenburg. Die sturmartigen Winde rissen Dachteile herunter, wehten Gegenstände durch die Strassen und warfen sogar einen Baukran um. Eine Person verlor ihr Leben, rund 40 Personen wurden verletzt. Die SRF-Meteorologin schätzt ein, wie es dazu kommen konnte und wie häufige solche Unwetter hierzulande sind.
Wie ist es zum Sturm über La Chaux-de-Fonds gekommen?
Heute herrschte in der Schweiz eine gewitterträchtige Lage. Aus Südwesten zogen bereits am frühen Morgen Gewitterzellen über die Schweiz hinweg. Das Gewitter über dem Jura entstand über Frankreich und zog dann unter Verstärkung ab 11 Uhr über die Schweizer Grenze.
Handelte es sich dabei um einen Tornado?
Das kann man noch nicht abschliessend sagen. Es ist möglich, es könnte sich aber auch um sogenannte Downbursts handeln. Solche Fallböen in Gewitterzellen können auf kleinem Raum ähnlich heftige Windböen und grosse Schäden verursachen.
Wie häufig sind solche Stürme in der Schweiz?
Unwetterartige Gewitter treffen fast jeden Sommer irgendeine Region. Solch heftige Windböen wie heute kommen zum Glück nicht jedes Jahr vor. Bestätigte Tornados sind selten in der Schweiz, jedoch ist der Jura diejenige Region, die es aufgrund der Topografie am ehesten trifft.
Wie gut kann man davor warnen?
Grundsätzlich kann man eine Wetterlage mit Unwetterpotenzial bereits ein paar Tage vorher abschätzen. Dann wird auf die Gewittergefahr hingewiesen. Vor lokal kräftigen Gewittern lässt sich die betroffene Region nur sehr kurzfristig warnen, etwa eine halbe bis eine Stunde im Voraus.
Szenen der Verwüstung in La Chaux-de-Fonds
-
Bild 1 von 11. Der Sturm hat 4500 Häuser in der Stadt beschädigt. Die Armeeangehörigen befreien die Dächer von losen Ziegeln. Die Reparaturarbeiten werden private Firmen übernehmen. (03.08.2023). Bildquelle: Keystone/Martial Trezzini.
-
Bild 2 von 11. Armeeoberst Jacques de Chambrier (rechts) und der Neuenburger Regierungspräsident Alain Ribaux (2. v. rechts) informierten gemeinsam mit weiteren Verantwortlichen in La Chaux-de-Fonds über den Stand der Aufräumarbeiten. (03.08.23). Bildquelle: Keystone/Martial Trezzini.
-
Bild 3 von 11. Die Armee ist im Dauereinsatz in La-Chaux-de-Fonds. Noch immer liegen in den Parks und Grünflächen der Stadt umgekippte Bäume. (03.08.23). Bildquelle: Keystone/Martial Trezzini.
-
Bild 4 von 11. Nach dem Sturm kontrollieren Fachleute mithilfe von Feuerwehrleitern die Schäden auf Ziegeldächern der Stadt. (03.08.23). Bildquelle: KEYSTONE / Jean-Christophe Bott.
-
Bild 5 von 11. Nahe des Bahnhofs von La Chaux-de-Fonds fiel ein Kran um. Dabei wurden zwei Autos zerquetscht. Eine Person kam ums Leben. (24.07.23). Bildquelle: KEYSTONE/ Valentin Flauraud.
-
Bild 6 von 11. Ein umgeknickter Hochspannungsmast in La Chaux-de-Fonds. (24.07.23). Bildquelle: KEYSTONE/VALENTIN FLAURAUD.
-
Bild 7 von 11. Ein umgeknickter Hochspannungsmast in La Chaux-de-Fonds. (24.07.23). Bildquelle: KEYSTONE/VALENTIN FLAURAUD.
-
Bild 8 von 11. Ein zerquetschtes Auto inmitten von Trümmern nach dem Sturm in La Chaux-de-Fonds. (24.07.23). Bildquelle: KEYSTONE/ Valentin Flauraud.
-
Bild 9 von 11. Dieses Gebäude im Industriequartier von La Chaux-de-Fonds wurde fast vollständig zerstört. (24.07.23). Bildquelle: KEYSTONE/ Valentin Flauraud.
-
Bild 10 von 11. Es dürfte Tage dauern, bis das ganze Ausmass der Verwüstung bekannt sein wird. (24.07.23). Bildquelle: EPA/VALENTIN FLAURAUD.
-
Bild 11 von 11. Der Sturm wütete so stark, dass bei einigen Häusern die Dachziegel aus der Verankerung gehoben wurden. (24.07.23). Bildquelle: Keystone/VALENTIN FLAURAUD.
Ist in den nächsten Stunden und Tagen mit weiteren Stürmen zu rechnen?
In den Abend- und Nachtstunden sind noch kräftige Gewitter unterwegs, am Dienstag lässt dann die Gewitteraktivität allmählich nach, jedoch regnet es zum Teil noch länger.