Italien und die Schweiz wollen sich bei Engpässen punkto Gasversorgung absichern. «Wir konnten mit Italien eine sehr wichtige Vereinbarung unterzeichnen, dass uns Italien im Falle eines Mangels an Gas aus Deutschland mit Gas aushilft für die geschützten Kunden», so Bundesrat Albert Rösti. «Das ist natürlich sehr wichtig für die Versorgungssicherheit der Schweiz.»
Röstis Trumpf in den Verhandlungen war die Schweizer Transitpipeline. Im Gegenzug wird die Schweiz im Notfall kein Gas entnehmen, das durch die Schweiz nach Italien fliesst. «Wir haben das Zugeständnis gemacht, dass wir die Leitungskapazitäten dann nicht für Italien blockieren würden und dann das Gas selber abzweigen.»
Die Schweiz wollte bereits im Januar am Weltwirtschaftsforum in Davos (WEF) ein Solidaritätsabkommen mit Deutschland abschliessen, um sich gegenseitig mit Gas auszuhelfen.
Doch Deutschland wollte auch Italien dabei haben. «Für das Abkommen mit der Schweiz bietet sich aus deutscher Sicht an, ein trilaterales Abkommen mit Italien, Schweiz und Deutschland zu verhandeln», sagte der deutsche Wirtschaftsminister Robert Habeck damals am WEF.
Die Vereinbarung mit Italien hilft nun, um auch mit Deutschland weiterzukommen. «Man ist weiter in Verhandlungen, auch mit Deutschland, um das auch noch etwas verbindlicher zu gestalten», sagt Rösti. «Aber immerhin haben hier fünf Regionalunternehmen aus der Schweiz mit den Gas-Unternehmen in Italien privatrechtlich auch einen Vertrag abgeschlossen. Den haben wir heute politisch abgesichert. Das ist schon sehr wichtig.»