- Elf Jungwölfe im Kanton Graubünden entkommen einem Abschuss. Das haben die Behörden entschieden.
- Die Jungwölfe seien so stark gewachsen, dass sie nicht mehr von erwachsenen Tieren unterschieden werden könnten.
- Es handle sich um Tiere aus Rudeln, die kein unerwünschtes Verhalten zeigten.
«Das Gewicht und die Grösse der Jungtiere haben in einigen Beständen das Niveau von einjährigen oder älteren Tiere erreicht, die man nicht schiessen darf», sagt Arno Puorger, Leiter der Sektion Grossraubtiere beim Bündner Amt für Jagd und Fischerei, gegenüber Radio SRF.
Unter anderem wegen der zunehmenden Einzeltierbewegungen sei es nicht mehr möglich, die Jungwölfe zuverlässig nach den Bestimmungen des Bundesjagdgesetzes zu erlegen. «Um den erwünschten Lerneffekt zu erzielen, müssen mehrere Tiere gemeinsam unterwegs sein.» Diese Situation sei aber zunehmend seltener geworden, erklärt Puorger. «Darum haben wir die Jagd auf diese Tiere eingestellt.»
47 Wölfe geschossen in aktueller Regulierungsperiode
Bis Ende Januar, wenn die Regulierungsperiode für Grossraubtiere ausläuft, stehen ausschliesslich die Problemherden im Fokus. Insgesamt sind es drei, die der Kanton Graubünden vollständig eliminieren will: das Vorab-, das Lenzerhorn- und das Fuornrudel. «Keines davon ist bisher vollständig eliminiert worden», erklärte Puorger gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.
Mit der Aussetzung der Tötung von Jungwölfen wurde das Abschussziel gesenkt. 55 Exemplare sollen bis Ende Januar geschossen werden. Bis zum 31. Dezember wurden laut dem heute veröffentlichten Wolfsmanagement-Monitoring 47 Tiere getötet. Im Februar wollen die Verantwortlichen neu eruieren, wie es mit der Wolfsjagd weiter geht, wie Arno Puorger gegenüber Radio SRF weiter ausführt.