Die Mutter einer Viertklässlerin kämpft bereits seit mehreren Wochen gegen die hartnäckigen Kopfläuse ihrer Tochter. Immer wieder bringe sie die lästigen Krabbeltiere mit nach Hause. Ein Grund, weshalb sich Läuse derzeit schnell verbreiten, könnte auch damit zusammenhängen, dass Laus-Shampoo derzeit kaum erhältlich ist.
Wir sind gezwungen, Laus-Shampoo im Ausland einzukaufen.
Die Verfügbarkeit in den Apotheken sei derzeit schwierig, sagt Lorenz Schmid, Präsident des Zürcher Apothekerverbands gegenüber SRF. Die Importeure hätten offenbar kein Kontingent für die Schweiz. «Wir sind gezwungen, Laus-Shampoo im Ausland einzukaufen.» Dies sei natürlich mit höheren Preisen verbunden.
Lieferengpässe nach Corona
Weil die Nachfrage seit November gestiegen ist, sei ihr Laus-Shampoo in der Schweiz ausverkauft gewesen, heisst es auf Anfrage von Mundi Pharma, jenem Unternehmen, welches eines der absatzstärksten Laus-Mittel herstellt.
Noch während der Pandemie sei die Situation komplett anders gewesen, schreibt Galenica, ein anderer Laus-Shampoo Hersteller. «Der Markt für Läusemittel ging während der Pandemie markant zurück, wuchs dann im Spätsommer 2022 stark an und erreichte wieder das Niveau vor Covid.» Dieser plötzliche Aufschwung habe seit September 2022 zu einem Mangel an Läusemittel geführt.
Eltern hamstern Laus-Shampoo
Ausserdem gebe es auch Eltern, die sich vorsorglich mit Laus-Shampoo eindeckten, sagt Andrea-Seraina Bauschatz, Leiterin des Schulärztlichen Dienstes in der Stadt Zürich. «Einige Eltern behandeln ihre Kinder häufig mit Laus-Shampoo, obwohl diese gar keine Läuse haben», sagt Bauschatz. Dies mache jedoch keinen Sinn. «Das Kopflaus-Mittel funktioniert nur bei lebenden Läusen. Hat man gar keine Läuse, dann bewirkt das Mittel nichts.»