- Ab heute steht der Genfer Politiker Pierre Maudet vor Gericht.
- Der Vorwurf gegen Maudet lautet Vorteilsannahme.
- Er plädiert auf Freispruch.
Ab heute muss sich Pierre Maudet vor dem Genfer Gericht verantworten. Maudet war als Genfer Regierungsrat mit seiner Familie und seinem Stabschef nach Abu Dhabi gereist.
Die Reise, deren Kosten sich auf rund 50'000 Schweizer Franken beliefen, wurde vom Kronprinzen des Emirats bezahlt. Die Gäste des Kronprinzen nächtigten in einem Fünf-Sterne-Hotel und hatten einen Platz in der ersten Reihe, um den Formel-1-Grand-Prix zu verfolgen.
Vier weitere angeklagte Personen
Neben Maudet sind insgesamt vier weitere Personen angeklagt, sein ehemaliger Stabschef, ein Staatsangestellter und zwei Unternehmer. Ein Firmenchef und ein Unternehmer, beide Freunde des Staatsrats, die Beziehungen vor Ort haben, bereiteten die Reise vor. Angeklagt sind sie wegen Vorteilsgewährung.
Die beiden Männer sind auch angeklagt, weil sie mit 34'000 Schweizer Franken eine Umfrage über die Anliegen der Genfer Bevölkerung finanziert haben, die den Interessen des Staatsrats dienen sollte. In diesem Zusammenhang ist auch Maudet angeklagt, weil er diese Finanzierung genehmigte.
Beeinflussung der dienstlichen Pflichten
Die Staatsanwaltschaft ist der Ansicht, dass Maudet in seiner Eigenschaft als Mitglied einer Behörde sowohl bezüglich der Reise nach Abu Dhabi als auch betreffend dieser Umfrage Vorteile angenommen hat. Dabei habe er das Risiko in Kauf genommen, dass ihm diese Vorteile mit dem Ziel gewährt werden, um ihn bei der Ausübung seiner dienstlichen Pflichten zu beeinflussen.
Der Prozess dauert voraussichtlich eine Woche.