- Schweizer Unternehmen haben 2022 für 955 Millionen Franken Kriegsmaterial exportiert.
- Das sind 212.2 Millionen Franken oder rund 29 Prozent mehr als im Vorjahr.
- Die meisten Rüstungsgüter gingen an Katar, Dänemark, Deutschland, Saudi-Arabien und die USA.
Der Anteil an der gesamten Warenausfuhr der Schweizer Wirtschaft liegt bei 0.25 Prozent, wie das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) mitteilt.
Rund 56 Prozent des ausgeführten Kriegsmaterials waren laut Seco für die 25 Länder bestimmt, die allen vier internationalen Exportkontrollregimen für die Kontrolle strategisch sensibler Güter angehören. Dies sind rund 9 Prozent weniger als 2021.
Exportiert wurden vor allem Panzerfahrzeuge (26.5 Prozent), Munition und Munitionsbestandteile (24.8 Prozent), Waffen jeglichen Kalibers (24.8 Prozent) sowie Feuerleiteinrichtungen (16.8 Prozent). Je fünf Prozent machten die Kategorie der Kleinwaffen und Bestandteile von Kampfflugzeugen aus.
Mehr Bewilligungen bei besonderen Gütern
Das Seco erteilte bei den besonderen militärischen Gütern mehr Bewilligungen als im Vorjahr. Zu denen gehören unter anderem Schutzsysteme gegen Torpedos und Drohnen, Minenräum- und Schutzausrüstung.
Der Gesamtwert dieser Einzelbewilligungen belief sich 2022 auf 69 Millionen Franken im Vergleich zu 58 Millionen im Vorjahr, wie das Seco weiter schreibt.
Grössere Geschäfte waren etwa der Export von Flugabwehrsystemen nach Katar für 194.3 Millionen und gepanzerte Fahrzeuge nach Dänemark für 130.3 Millionen Franken. Katar schützte mit den Systemen die Stadien, in denen die Fussball-WM ausgetragen wurde. Dänemark kaufte gepanzerte Fahrzeuge bei der Mowag.
Ebenfalls wurden Ersatzteile für Flugabwehrsystemen im Wert von 65.1 Millionen Franken nach Saudi-Arabien geliefert sowie diverse Munitionsarten und Munitionskomponenten nach Deutschland (52.2 Millionen). Für 33.3 Millionen Franken wurden zudem Panzer nach Botswana exportiert.
Nur wenige Exportgesuche abgelehnt
Von insgesamt mehr als 2500 Ausfuhrgesuchen der Industrie lehnte das Seco im letzten Jahr deren sechs aus sicherheitspolitischen Bedenken ab.
Aufgrund der hohen Zahl an neuen Bewilligungen, die der Bund im letzten Jahr erteilt hat, ist damit zu rechnen, dass der Waffenexport im laufenden Jahr ein ähnlich hohes Niveau erreichen wird, wie 2022.