Frauen auf dem Vormarsch: Bei den eidgenössischen Wahlen 2015 wurden sieben Frauen in den Ständerat gewählt – 2019 hat sich diese Zahl mit 12 Vertreterinnen fast verdoppelt, es sind nun so viele Frauen wie noch nie. 11 der 12 Ständerätinnen wurden neu gewählt. Der Frauenanteil im Ständerat liegt so bei 26 Prozent. Die Kantone Basel-Landschaft (Maya Graf, Grüne), Wallis (Marianne Maret, CVP), Tessin (Marina Carobbio, SP) , Uri (Heidi Z'graggen, CVP) und Freiburg (Johanna Gapany, FDP) stellen zum ersten Mal in der Geschichte eine Frau im Ständerat.
Grösste Gewinnerin: Die Grüne Partei ist auch im Ständerat die Überfliegerin. Die Partei hat vier Sitze zugelegt und kommt neu auf fünf Sitze. Mit 13 Sitzen ist die CVP neu alleine stärkste Partei im Ständerat, die FDP kommt noch auf 12 Sitze. Leicht zugelegt hat die SVP, die mit einem Vertreter mehr als noch 2015 auf sechs Ständeräte kommt. Zusammen mit dem parteilosen Thomas Minder kommt die SVP-Fraktion sogar auf sieben Mitglieder.
Grösste Verliererin: Die SP verliert drei Sitze und kommt neu nur noch auf neun Sitze, bleibt jedoch drittstärkste Kraft im neuen Ständerat. Die Besonderheit: Von der SP wurde niemand abgewählt, sie verlor alle Sitze wegen Rücktritten. Sieben bisherige SP-Vertreter waren nicht mehr angetreten. Zum Beispiel gelang es Eric Nussbaumer nicht, den Sitz des zurückgetretenen Claude Janiak in Basel-Landschaft zu verteidigen.
Die Jüngsten: Zwei 31-jährige Frauen sorgen ab Dezember für frischen Wind im Stöckli: Jüngste neue Ständerätin ist Johanna Gapany (FDP) für den Kanton Freiburg, knapp dahinter folgt Lisa Mazzone (Grüne) für den Kanton Genf. Ebenfalls in den 80er-Jahren geboren sind Céline Vara (Grüne, 35) für den Kanton Neuenburg und Mathias Zopfi (Grüne, 35) für den Kanton Glarus.
Die Ältesten: Zwei Sozialdemokraten sind die ältesten Vertreter im neuen Ständerat. Hans Stöckli vertritt den Kanton Bern mit 67 Jahren, Paul Rechsteiner ist nur ein paar Monate jünger und vertritt auch im Rentenalter weiterhin den Kanton St. Gallen.
Die Abgewählten: Drei Männer verpassten es, ihren Sitz im Ständerat zu halten: Werner Hösli (SVP) im Kanton Glarus, Beat Vonlanthen (CVP) im Kanton Freiburg und Filippo Lombardi (CVP) im Kanton Tessin. Für Vonlanthen kam das Aus nach einer Legislatur, für Hösli nach fünf Jahren. Er wurde 2014 Nachfolger von This Jenny, der aus gesundheitlichen Gründen zurückgetreten war. Das politische Urgestein Filippo Lombardi musste den Hut nach 20 Jahren als Vertreter des Tessins im Ständerat nehmen.
Historische (Ab-)Wahl: Die FDP Tessin war 126 Jahre lang ohne Unterbruch im Ständerat vertreten. Der zweite Wahlgang am 17. November 2019 beendete den Anspruch der FDP auf den fast schon abonniert geglaubten Sitz. Giovanni Merlini gelang es für die Liberalen nicht, den Sitz des zurückgetretenen Fabio Abate zu verteidigen.
Das knappste Ergebnis: Filippo Lombardi (CVP) hat im Tessin eine weitere Amtszeit um Haaresbreite verpasst: Der CVP-Vertreter unterlag der SP-Vertreterin Marina Carobbio um lediglich 45 Stimmen. Auch im Kanton Freiburg entschieden wenige Stimmen um Sein oder Nichtsein: Johanna Gapany (FDP) schlug den Kontrahenten Beat Vonlanthen (CVP) um lediglich 138 Stimmen.