Hansjörg Knecht vertritt die SVP Aargau seit 2011 im Nationalrat. Dort sitzt er in der Kommission für Umwelt, Raumplanung und Energie. Das Steckenpferd des Aargauer Politikers ist die Energiepolitik. Er ist ein ausgesprochener Befürworter der Atomenergie. Vor seiner Zeit im Nationalrat war Knecht sechs Jahre Grossrat.
Hansjörg Knecht ist Mitinhaber und Geschäftsführer der Knecht Mühle AG in Leibstadt. Ausserdem ist er Präsident des Hauseigentümerverbands Aargau HEV. Er ist verheiratet und wohnt in Leibstadt. Für den 59-Jährigen ist es bereits der zweite Ständeratswahlkampf. 2015 musste er sich im zweiten Wahlgang gegen Philipp Müller (FDP) geschlagen geben.
Eigenverantwortung in der Klimapolitik
Hansjörg Knecht gibt sich im Gespräch mit SRF in der Klimafrage offener als viele seiner Parteikollegen. Grundsätzlich habe er das gleiche Ziel wie Klimaaktivisten, so Knecht. Er selber wähle jedoch einen anderen Weg zum Ziel: «Ich vergleiche es mit einer Bergwanderung. Ich will mit allen auf der Bergspitze ankommen, dies braucht jedoch eine gewisse Zeit. Die Klimaaktivisten wählen die steilste Route, mit Steigbügeleisen und Seil, so kommt jedoch nicht jeder oben an.»
Knecht ist überzeugt, dass das Schweizer Volk in der Klimafrage nicht bereit ist, massive Belastungen in Kauf zu nehmen. Es brauche keine illusorischen Massnahmen, sondern Eigenverantwortung: «Jeder kann seinen Beitrag verantwortungsvoll leisten. So kommen wir weiter, als mit Regulierungen und Zwang.»
Auch beim Vaterschaftsurlaub will Hansjörg Knecht auf staatliche Vorgaben verzichten. Familienfreundliche Arbeitsbedingungen seien für ihn als Unternehmer wichtig. Die Verantwortung liege jedoch bei den Sozialpartnern, also zwischen Arbeitnehmern und Arbeitgebern. Es brauche bedürfnisgerechte Lösungen.
Mehr Erfolg im zweiten Anlauf?
«Ständerat ist Champions League», hält Hansjörg Knecht im Gespräch mit SRF fest. Vor vier Jahren habe er einfach einen Match verloren, nun wolle er noch einmal voll angreifen. Ob es Hansjörg Knecht beim zweiten Anlauf wirklich ins Stöckli schafft, dies hängt davon ab, ob jemand bereits im ersten Wahlgang gewählt wird, und wer bei einem allfälligen zweiten Wahlgang antreten würde.
Aber: Hansjörg Knecht hat grundsätzlich keine schlechten Karten. Schliesslich ist er mit der SVP in jener Partei mit dem grössten Wähleranteil im Aargau. Auf diese SVP-Basis konnte Knecht bereits vor vier Jahren zählen, damals belegte er nach dem ersten Wahlgang den zweiten Platz hinter Pascale Bruderer (SP). Erst im zweiten Wahlgang musste sich Knecht von Philipp Müller (FDP) geschlagen geben.