Im Frühling, bei den Zürcher Wahlen, zog es viele junge, umweltbewusste Frauen erstmals an die Urne. Die Neuwählerinnen sorgten für die grüne Welle in der Zürcher Politik. Und gaben einen Vorgeschmack auf die grossen Themen dieses Sommers: Die Klimastreiks und der Frauenstreik.
Im Herbst, bei den Nationalen Wahlen, war dann aber wieder alles wie immer: Vor allem Ältere und Männer gingen wählen. Dies zeigt eine Analyse von Statistik Stadt Zürich. Warum wurden bei den Kantonalen Wahlen neue Wählergruppen mobilisiert – bei den Nationalen Wahlen aber nicht?
Wechselwähler machten wohl den Unterschied
Das habe mit der unterschiedlichen Stimmbeteiligung zu tun, erklärt Tina Schmid, welche die Daten ausgewertet hat. «Bei Nationalen Wahlen liegt die Beteiligung jeweils bei fast 50 Prozent, bei den Kantonalen Wahlen nur bei rund einem Drittel – das ist schon etwas anderes, bei einer niedrigen Beteiligung können mehr Neuwähler mobilisiert werden.»
Der Erfolg der Zürcher Grünen und Grünliberalen bei den Nationalen Wahlen 2019 dürfte darum nicht den ökologisch gesinnten Neuwählerinnen zu verdanken sein – sondern gestandenen Wählerinnen und Wählern, die dieses Mal eine ökologischere Partei wählten.