Mit ihren Demonstrationen halten die Jugendlichen die Schweiz seit vergangenem Jahr auf Trab – und sie haben schon einiges bewirkt. In Basel etwa rief das Stadtparlament symbolisch den Klimanotstand aus. Die Stadt Zürich hat gar die Forderungen einer Petition der Klimajugend übernommen und will den Netto-CO2-Ausstoss bis 2030 auf Null senken.
Und: Die sogenannte Klimajugend hat unbestritten die Grüne Welle bei den Parlamentswahlen mit verursacht. Was halten die Jungen nun vom Grün-Rutsch der Wahlen?
Einer, der von Anfang an zur Klimajugend gehört, ist Andri Gigerli (19). Für ihn ist das neue Parlament ein Zeichen, dass die Bevölkerung die Wichtigkeit des Klimas offensichtlich begriffen hat und möchte, dass sich nun etwas ändert.
Klima-Aktivistin Hanna Fischer (18) ist sich sicher: «Durch die Klimastreiks wurde bestimmt viel mehr Aufmerksamkeit auf das Thema Klimakrise gelenkt.»
Jetzt, wo die Grüne Welle im Parlament angekommen ist, werden von der Politik aber auch Taten erwartet. Geografie-Studentin Leah (19) etwa hofft, dass «das CO2-Gesetz, das im Moment wieder vom Ständerat in den Nationalrat gehen wird, mal durchkommt».
Und Gymischüler Nino Preuss (15) erwartet rasche Massnahmen vom Parlament: «Wir brauchen nächstes Jahr eine Reduktion der CO2-Emissionen von 13 Prozent, um das Pariser Abkommen erfüllen zu können.»
Die Jugendlichen sind mit den Folgen des Klimawandels stärker konfrontiert als die ältere Generation. Darum reicht ihnen auch eine Klimawahl alleine nicht. Klima-Aktivist Andri Gigerli: «Eine Klimawahl ist toll. Aber was wir vor allem brauchen, ist Klimaschutz – und den muss die Politik nun wirklich liefern!»
Vier Jugendliche, sie sind nur vier von vielen. Sie verzichten aufs Fliegen, ebenso wie aufs Fleischessen. Sie fahren möglichst selten Auto und kaufen ihre Kleider möglichst gebraucht. Sie alle wissen: Klimaschutz lebt nicht von Demonstrationen allein – er will gelebt sein.