- Nina Schärrer (FDP) zieht ihre Kandidatur für den zweiten Schaffhauser Ständeratssitz zurück
- Am 19. November kommt es deshalb zum Duell zwischen Simon Stocker (SP) und Thomas Minder (parteilos)
- Stocker holte am Sonntag überraschend mehr Stimmen als der amtierende Ständerat Thomas Minder
Sie sei nach wie vor überzeugt, dass Schaffhausen eine junge, weibliche Vertretung in Bern brauchen könnte, schreibt Nina Schärrer in ihrem Rückzugsschreiben. Die 37-jährige Ständeratskandidatin der FDP nimmt sich nicht freiwillig aus dem Rennen um den zweiten Schaffhauser Ständeratssitz.
Der Entscheid basiere auf Gesprächen innerhalb der Partei, sowie mit der SVP. Das oberste Ziel sei, auch den zweiten Ständeratssitz im bürgerlichen Lager zu behalten.
Am 22. Oktober schaffte Hannes Germann (SVP) seine Wiederwahl problemlos im ersten Anlauf. Der dienstälteste Ständerat der ganzen Schweiz war der Einzige, der mit 15'490 Stimmen klar über dem absoluten Mehr zu liegen kam.
Bürgerliche geeint hinter Thomas Minder
Die Überraschung des Wahlsonntags war, dass der SP-Kandidat Simon Stocker das zweitbeste Ergebnis erreichte, noch vor dem amtierenden Ständerat Thomas Minder. Minder ist zwar parteilos, politisiert in Bern aber in der Fraktion der SVP.
Deswegen wollen sich die bürgerlichen Parteien in Schaffhausen nun geeint hinter Thomas Minder stellen. Dafür muss die FDP-Kandidatin Schärrer auf eine erneute Kandidatur verzichten. Sie hat im ersten Wahlgang lediglich 6152 Stimmen geholt und landete damit auf dem vierten Platz. Bereits am Sonntag hat sie allerdings verkündet, wieder antreten zu wollen.
Ich bin davon überzeugt, dass die FDP mehr Rückgrat beweisen sollte.
Jetzt hat sie ihre Partei die FDP zurückgepfiffen. Schärrer sagt, sie könne persönlich nicht hinter diesem Entscheid stehen: «Ich bin davon überzeugt, dass die FDP mehr Rückgrat beweisen und sich stärker für ihre eigenen Werte einsetzen sollte.» Den liberalen Gedanken sehe sie bei Thomas Minder an einer kleinen Stelle.
Dennoch füge sie sich dem Entscheid, denn ohne die Unterstützung der SVP sei ihr Wahlkampf als FDP-Kandidatin im Kanton Schaffhausen nicht zielführend.
Lisa Brühlmann, die Ständeratskandidatin der Jungen Grünen, hat bereits am Wahltag ihre Kandidatur zurückgezogen.
Am 19. November haben die Schaffhauserinnen und Schaffhauser nun also die Wahl zwischen dem SP-Kandidaten Simon Stocker und dem amtierenden Ständerat Thomas Minder.
