Der Bisherige Hannes Germann (SVP) schafft die Wiederwahl in den Ständerat problemlos.
Der zweite Bisherige Thomas Minder (parteilos) schafft die Wiederwahl nicht auf Anhieb und wird in einen zweiten Wahlgang gehen.
Für eine Überraschung sorgt der Simon Stocker (SP) auf Platz zwei.
Nina Schärrer (FDP) und Lisa Brühlmann (Junge Grüne) figurieren abgeschlagen auf Platz vier respektive fünf. Schärrer will es trotzdem nochmals wissen und tritt beim zweiten Wahlgang erneut an.
Es war spannend und blieb es bis zum Schluss – der erste Wahlgang für den Ständerat im Kanton Schaffhausen. Bis zur Auszählung der letzten der 26 Schaffhauser Gemeinden war es praktisch ein Kopf-an-Kopf-Rennen um Platz zwei.
Entgegen der meisten Erwartungen schaffte es der bisherige Schaffhauser Ständerat Thomas Minder (parteilos) nicht, im ersten Wahlgang wiedergewählt zu werden.
Simon Stocker (SP) verdrängte ihn von Platz zwei, den er nach der Auszählung der ersten Gemeinden noch innehatte. In der Stadt Schaffhausen erhielt Stocker gar am meisten Stimmen, auch deutlich mehr als Favorit Hannes Germann. Insgesamt wollten ihn 13’456 Wahlberechtigte in der kleinen Kammer sehen. Er sei überwältigt, sagt Stocker. «Ich bin total glücklich.»
Germann problemlos – Minder muss bangen
Hannes Germann (SVP) jedoch schaffte die Wiederwahl problemlos im ersten Anlauf. Der dienstälteste Ständerat der ganzen Schweiz war im Rennen um einen der zwei Ständeratssitze klar auf Platz eins und ferner auch der Einzige, der mit 15'490 Stimmen klar über das absolute Mehr zu liegen kam. Dafür waren 13'939 Stimmen nötig. Für den zweiten Wahlgang wird er nicht mehr antreten müssen.
Es kommt jetzt zu einem zweiten Wahlgang und das ist gut so.
Ganz anders als sein bisheriger Amtskollege Thomas Minder, der zwar parteilos ist, aber in der SVP-Fraktion im Bundeshaus politisiert. 12'045 Schaffhauserinnen und Schaffhauser stimmten für ihn – knapp 2000 zu wenig, um es direkt wieder ins Stöckli zu schaffen. Damit dürften im Vorfeld wohl wenige gerechnet haben.
Als Überraschung darf gelten, dass Minder in den zwei grössten Schaffhauser Gemeinden, der Stadt selber und Neuhausen am Rheinfall, nicht gewählt wurde.
Enttäuscht sei er nicht, sagt Thomas Minder – er wolle nun zuversichtlich in den zweiten Wahlgang gehen. «Es kommt jetzt zu einem zweiten Wahlgang wie in anderen Kantonen auch und das ist gut so», sagt er. Die Bevölkerung Schaffhausens erhalte jetzt nochmals eine Chance.
Auf den hinteren Plätzen chancenlos waren Nina Schärrer (FDP) und Lisa Brühlmann (Junge Grüne). Für die beiden Kandidatinnen gab es 6152 respektive 5093 Stimmen.
Dass Brühlmann als klare Aussenseiterin dennoch von mehr als 5000 Schaffhauserinnen und Schaffhausern gewählt wurde, freut die Jungpolitikerin, wie sie gegenüber Radio SRF sagt. Das entspricht rund zehn Prozent der Wahlberechtigten, welche im Kanton Schaffhausen bei dieser Wahl 51’920 betragen haben. Auch Nina Schärrer ist zufrieden mit ihrem Resultat.
Das sind die Kandidierenden für den Kanton Schaffhausen
Beim zweiten Wahlgang am 19. November will Nina Schärrer nochmals dabei sein, Lisa Brühlmann hingegen nicht mehr.
Offen ist, wie eng das Rennen um den zweiten Schaffhauser Ständeratssitz dann sein wird. Aber Spannung dürfte erneut garantiert sein. Die Wahlbeteiligung lag bei 67.8 Prozent. Leicht höher als 2019 mit 65.2 Prozent.
Einschätzung von Schaffhausen-Korrespondent Roger Steinemann
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Dass es in Schaffhausen zu einem zweiten Wahlgang kommt, ist angesichts der Konstellation mit fünf Kandidatinnen und Kandidaten keine Überraschung, aber doch bemerkenswert.
Insbesondere der parteilose Thomas Minder durfte einer Wiederwahl nicht mit hundertprozentiger Sicherheit entgegenblicken. Sein harter Kurs in Asylfragen und seine Zugehörigkeit zur SVP-Fraktion im Bundeshaus dürften dem 62-Jährigen zwar viele Stimmen aus dem rechtsbürgerlichen Lager eingebracht haben. Dennoch ist er ein Einzelkämpfer geblieben, der zu einem guten Teil auf die Stimmen der Politikverdrossenen angewiesen ist.
Selbst Hannes Germann, der bei jeder Wahl gesetzt war und dessen gemässigte Art des Politisierens auch ausserhalb der SVP gut ankommt, hat gegenüber 2019 nochmals Stimmen eingebüsst. Die politische Erfahrung als amtsältester Ständerat der Schweiz konnte Germann in die Waagschale werfen, was ihm zur Wahl verholfen hat. Dennoch sah sich der 67-Jährige so stark wie nie mit dem Vorwurf konfrontiert, er sei ein Sesselkleber.
Simon Stocker (SP), Nina Schärrer (FDP) und Lisa Brühlmann (Junge Grüne) boten da eine Alternative: Alle drei wollten mit frischem Wind eine deutlich jüngere Generation ansprechen. Schärrer und Brühlmann brachten zudem erstmals seit Langem bei Schaffhauser Ständeratswahlen wieder Frauenpower ins Spiel. Und schliesslich hatte die linke Wählerschaft mit Stocker und Brühlmann die Gelegenheit, zwei Namen auf den Wahlzettel zu schreiben.
Das hat sich auf das absolute Mehr ausgewirkt und dazu geführt, dass ein zweiter Wahlgang um Minders Sitz nötig wird. Beachtlich und überraschend ist, dass es Stocker sogar gelang, Minder um 1400 Stimmen zu überflügeln.
Eidgenössische Wahlen im Kanton Schaffhausen
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Am 22. Oktober 2023 wählen die Schaffhauser Stimmberechtigten ihre Vertretungen im National- und Ständerat. Hier finden Sie eine Übersicht mit Hintergründen und Einschätzungen.
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