Zum Inhalt springen
Video
Bitte auf den Punkt!
Aus Wahlen vom 20.09.2023.
Bild: SRF abspielen. Laufzeit 54 Minuten 14 Sekunden.

Bitte auf den Punkt! Wie stehen Sie zur Regulierung von Boni, Herr Burkart?

Die FDP hat einen Kurswechsel, etwa in der Klima- und Energiepolitik, hinter sich und möchte damit ihre Stellung im bürgerlichen Lager sichern. Gemäss dem jüngsten SRG-Wahlbarometer drohen dennoch Sitzverluste. Höchste Zeit für kritische Fragen von Wählerinnen und Wählern.

Thierry Burkart

FDP-Präsident

Personen-Box aufklappen Personen-Box zuklappen

FDP-Ständerat Thierry Burkart ist Rechtsanwalt und vertritt seit 2019 den Kanton Aargau in der kleinen Kammer. Seit dem 2. Oktober 2021 ist er FDP-Parteipräsident.

Umwelt: Was tun beim Klima?

Felix Liechti aus dem Kanton Luzern arbeitete vor seiner Pensionierung bei der Vogelwarte Sempach. Die Natur liegt ihm am Herzen; von der FDP hört man aber nur wenig zum Thema, findet er. «Der Klimawandel ist die Herausforderung der Menschheit schlechthin». Dass die FDP nun zwar den Ausbau von Solar-Grossanlagen in den Bergen befürworte, eine generelle Solardachpflicht aber ablehne, sieht Burkart nicht als Widerspruch. «Wir müssen vor allem die Stromversorgung im Winter sicherstellen – das schafft man nur mit den Anlagen in den Bergen.» Und wie sieht es beim strittigen Thema der Kernkraft aus? «Wir setzen uns dafür ein, dass die Schweiz genügend Strom hat. Aus diesem Grund müssen wir die AKWs, die wir haben, noch so lange betreiben wie möglich.»

Gleichstellung: Soll Care-Arbeit entlöhnt werden?

Das Schweizer Stimmvolk sagte jüngst «Ja» zu einer Angleichung beim Rentenalter zwischen den Geschlechtern. Gleichzeitig übernehmen Frauen aber immer noch überproportional häufig die Pflege von Verwandten – sogenannte Care-Arbeit. Für die Schülerin Svenja Aschwanden ist dies ein Problem. «Frauen leisten einen ganz wichtigen Beitrag für unser Land», findet Thierry Burkart. Im Rahmen der Milizarbeit in der Schweiz sei es aber auch üblich, dass nicht alle Arbeit entlöhnt werde. Stattdessen solle den Frauen der Weg in den Arbeitsmarkt erleichtert werden. «Die Individualbesteuerung und mehr Kitas sind Mittel dazu.» Bislang war die Partei bei einem grosszügigen Ausbau von günstigeren Kita-Angeboten aber eher skeptisch. Ein Widerspruch? «Wir setzen uns seit Jahren dafür ein, dass das Kita-Angebot stimmt. Schlussendlich müssen die Kantone hier aber den Lead übernehmen.»

Bürgerliche Politik: Weshalb Listenverbindungen mit der SVP?

In neun Kantonen hat sich die FDP für eine Listenverbindung mit der SVP entschieden. Das gefällt nicht allen. «Wo FDP draufsteht, soll auch FDP drin sein», findet FDP-Wähler Beat Schirmer. Thierry Burkart kann das verstehen. «Auch ich finde das System der Listenverbindungen falsch.» Es sei nun mal aber so, dass dieses existiere und von den anderen Parteien rege genutzt werde. «Wären wir diese Verbindungen nicht eingegangen, wäre das zu unserem Nachteil gewesen.» Man wolle damit vor allem Sitzgewinne der linken Parteien verhindern. «Wir bleiben die FDP», versichert Burkart.

Fünf Mal Ja oder Nein

Box aufklappen Box zuklappen

SRF: Wird die FDP auf ihren Bundesratssitz verzichten, sollte die Mitte bei den Wahlen an ihr vorbeiziehen?

Thierry Burkart: Nein.

Sind 10 Millionen Einwohnende zu viel in der Schweiz?

Ja.

Soll die Schweiz näher an die Nato rücken?

Ja.

Haben Sie den Job als Parteipräsident zwischendurch auch schon mal verflucht?

Nein.

Schliessen Sie aus, je für den Bundesrat zu kandidieren?

Nein.

CS-Aus: Braucht es mehr Regulierung in der Finanzwelt?

Das Ende der Grossbank vor einem halben Jahr steckt der Schweiz noch im Mark. Wie konnte es so weit kommen und welche Rolle spielten die Lohnexzesse dabei? «Was mit der Credit Suisse passiert ist, ist eine Schande, für die Bank – aber auch für unser Land. Dafür verantwortlich waren Abzocker», findet Burkart. Es sei jetzt an der Politik zu verhindern, dass sich das nicht wiederhole. Auch mit Regularien? «Wird eine Bank vom Steuerzahler getragen, müssen härtere Regeln gelten. Bevor Entscheidungen getroffen werden, muss man nun aber die Ergebnisse der PUK abwarten», so Burkart. Eine Antwort, die Jürg Lehmann aus dem Kanton Bern nicht überzeugt. «Ich erwarte, dass man vorher aktiv wird. Es brennt in dieser Frage.»

Jugend: Braucht es Stimmrechtsalter 16?

Wird die Jugend nicht stärker in die Politik miteinbezogen, droht der Verlust ganzer Jahrgänge, findet Anna-Katharina Zenger, ehemalige Sek-Lehrerin aus dem Kanton Bern. Thierry Burkart lässt sich dennoch nicht für das Stimmrechtsalter 16 gewinnen. «Elf Kantone haben das bereits abgelehnt. Da kann der Bund nicht kommen, und sie überstimmen», so der Parteipräsident. Es stimme aber, dass hierzulande ein Manko bei der politischen Bildung bestehe. «Da muss man ansetzen.»

Alles zu den Wahlen 2023

Box aufklappen Box zuklappen

Aktuelle Informationen und Hintergründe zu den Nationalrats- und Ständeratswahlen am 22. Oktober 2023 finden Sie unter Schweizer Wahlen 2023.

In der SRF News App können Sie zudem unseren Wahlen-Push abonnieren. Die SRF News App gibt es im Apple App Store (iOS) und im Google Play Store (Android).

Bitte auf den Punkt!, 20.09.23, 20:50 Uhr ; 

Jederzeit top informiert!
Erhalten Sie alle News-Highlights direkt per Browser-Push und bleiben Sie immer auf dem Laufenden.
Schliessen

Jederzeit top informiert!

Erhalten Sie alle News-Highlights direkt per Browser-Push und bleiben Sie immer auf dem Laufenden. Mehr

Push-Benachrichtigungen sind kurze Hinweise auf Ihrem Bildschirm mit den wichtigsten Nachrichten - unabhängig davon, ob srf.ch gerade geöffnet ist oder nicht. Klicken Sie auf einen der Hinweise, so gelangen Sie zum entsprechenden Artikel. Sie können diese Mitteilungen jederzeit wieder deaktivieren. Weniger

Sie haben diesen Hinweis zur Aktivierung von Browser-Push-Mitteilungen bereits mehrfach ausgeblendet. Wollen Sie diesen Hinweis permanent ausblenden oder in einigen Wochen nochmals daran erinnert werden?

Meistgelesene Artikel