Um ganze 10 Prozentpunkte auf 42 Prozent hatte der Frauenanteil bei den Nationalratswahlen 2019 zugenommen. Dieses Jahr rutscht der Frauenanteil nun wieder unter die 40-Prozent-Marke, wie Michael Erne, Projektleiter bei Smartvote, erklärt.
Mitverantwortlich für den Umstand, dass künftig weniger Frauen im Nationalrat sitzen, ist die siegreiche SVP. Denn in dieser Partei geben die Männer den Ton an: Sie besetzen 50 der 62 Nationalratssitze und damit 80 Prozent.
Weniger bei den Jüngsten – mehr bei den Ältesten
Gleichzeitig ist die grosse Kammer laut Erne auch etwas älter geworden: «Das Durchschnittsalter beträgt zum Wahlzeitpunkt jetzt 49.7 Jahre und ist damit fast ein Jahr höher als 2019. Es gibt deutlich weniger Mitglieder bei den unter 35-Jährigen und deutlich mehr bei den über 65-Jährigen.»
Interessant ist auch ein Blick auf die Wohnorte der neuen Nationalrätinnen und Nationalräte. Hier zeigt sich gemäss Erne eine Verschiebung zugunsten der ländlichen Regionen: «Die zehn grössten Städte der Schweiz mit mehr als 50'000 Einwohnerinnen und Einwohnern schicken deutlich weniger Personen nach Bern. Deren Zahl sinkt auf 49, verglichen mit 55 vor vier Jahren.»
Was die Berufe der neuen Parlamentarierinnen und Parlamentarier betrifft, so legte laut Smartvote vor allem die Berufsgruppe der Bauern auffällig zu: «Rund jede zehnte Person ist Bauer oder Bäuerin und rund jede siebte Person hat einen Bezug zum Agrarsektor und ist damit in einer verwandten Branche tätig.» Bisher sassen 12 Bäuerinnen und Bauern im Nationalrat, künftig sind es deren 20.
Die grösste Berufsgruppe im Nationalrat stellen aber weiterhin die Juristinnen und Juristen, gefolgt von den Unternehmerinnen und Unternehmern. Doch dann folgen bereits die Landwirte. Fazit: Insgesamt ist der Nationalrat also männlicher, älter und ländlicher geworden.