Mauro Poggia von der bürgerlichen Protestpartei Mouvement citoyens genevois (MCG) vertritt neu den Kanton Genf im Ständerat.
Wiedergewählt wurde der bisherige SP-Ständerat Carlo Sommaruga.
Die bisherige Ständerätin Lisa Mazzone (Grüne) ist abgewählt. Damit verlieren die Grünen ihre Standesvertretung.
Lisa Mazzone will sich nach der Abwahl aus der Politik zurückziehen. «Ich werde meine Überzeugungen anderswo, auf anderem Wege, weiterleben lassen», sagte die bisherige Ständerätin der Grünen. Mazzone landete in der Stichwahl auf dem dritten Platz. Die 35-jährige Politikerin erlebte damit ihre erste politische Niederlage.
Bei den etablierten Parteien standen sich je zwei Duos gegenüber. Die bürgerliche Allianz (FDP, Mitte, SVP und MCG) schickte den MCG-Politiker Mauro Poggia und die SVP-Nationalrätin Céline Amaudruz ins Rennen. Das Paar trat gegen die bisherigen Lisa Mazzone von den Grünen und Carlo Sommaruga von der SP an. Ziel der bürgerlichen Allianz war, das rot-grüne Duo zu stürzen.
Poggias Mitbewerberin, die 44-jährige SVP-Nationalrätin Céline Amaudruz, landete auf dem vierten Platz. Diese Ergebnisse zeigen, dass das neuartige MCG-SVP-Ticket nicht alle bürgerlichen Wählerinnen und Wähler überzeugt hat.
Ein Vorhersehbarer und ein Überraschungssieger in Genf
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Einschätzung von Westschweiz-Korrespondent Andreas Stüdli:
«Mauro Poggia (MCG) und Carlo Sommaruga (SP) werden Genf neu im Ständerat vertreten. Dass Poggia die Wahl geschafft hat, ist alles andere als eine Überraschung. Er war während zehn Jahren Genfer Gesundheitsdirektor und hat für seinen Umgang mit der Covid-Pandemie viel Anerkennung aus allen politischen Lagern erhalten.
Dass Mauro Poggia mit grossem Vorsprung der 16-jährigen Vorherrschaft der SP und der Grünen ein Ende gesetzt hat, das ist weniger auf die Bürgerbewegung Mouvement citoyens genevois zurückzuführen, sondern auf ihn als Person.
Dass vom links-grünen Duo SP-Ständerat Sommaruga der Grünen Senkrechtstarterin Lisa Mazzone vorgezogen wurde, ist hingegen eine Überraschung. Die 35-jährige Grüne hatte im ersten Wahlgang noch vor dem 64-jährigen Sommaruga gelegen. Und war anders als Sommaruga auch von den Genfer Mitte-Frauen unterstützt worden.
Mit Sommaruga hat sich nun die SP durchgesetzt, die in Genf doch klar mehr Wähler und Wählerinnen als die Grünen hat.»
Aber für Poggia ging die Rechnung auf: «Man muss anerkennen, dass das für diese Wahl besiegelte Rechtsbündnis gut funktioniert hat», sagte er. Da seine Partei keine nationale Basis hat, muss sich der MCG-Politiker einer bestehenden Fraktion anschliessen, genau wie seine Parteikollegen im Nationalrat.
Die Wahlbeteiligung war mit 37.1 Prozent tiefer als im ersten Wahlgang am 22. Oktober mit 40.8 Prozent.
Eidgenössische Wahlen im Kanton Genf
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Am 22. Oktober 2023 wählen die Genfer Stimmberechtigten ihre Vertretungen im National- und Ständerat. Hier finden Sie eine Übersicht mit
Hintergründen und Einschätzungen
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