- Bei der Jurassier Ständeratsvertretung bleibt alles beim alten: Die SP-Attacke auf die eigene Ständerätin war erfolglos.
- Die Bisherigen Charles Juillard (Mitte) und Mathilde Crevoisier Crelier (SP) wurden wiedergewählt.
- In der grossen Kammer ist es derweil zu einem politischen Erdbeben gekommen: Die SVP warf mit Thomas Stettler die Mitte aus dem Nationalrat.
Die Verbindung FDP-SVP hat in der Nationalratswahl perfekt funktioniert. Dies zum Nachteil der Mitte, die ihren Sitz, der durch den Rücktritt des bisherigen Amtsinhabers Jean-Paul Gschwind frei geworden war, nicht halten konnte. Der Wahlausgang erinnert an die Wahl von Dominique Baettig (SVP) in die Volkskammer im Jahr 2007, die bereits dank der Allianz mit der FDP zustande kam.
Die Rückkehr der SVP in den Nationalrat ist eine Überraschung. Doch die aktuellen Themen der Partei haben viele Jurassier überzeugt und Stettler führte eine aktive Kampagne vor Ort. «Es ist unglaublich», sagte der ehemalige Präsident der SVP Jura und ehemalige Landwirt aus Courroux, «wir brauchten die Allianz, um es zu schaffen». Der 53-jährige Stettler kündigte an, dass «die SVP den libertären Geist der Jurassier verteidigen» werde.
Der bisherige SP-Nationalrat Fridez, der eine Ausnahmegenehmigung für eine vierte Amtszeit erhalten hatte, wurde mit 6665 Stimmen deutlich wiedergewählt. Stettler erhielt 4380 Stimmen. Die Mitte verfehlte den zweiten Platz nur knapp. Ihre Liste erhielt 12'795 Stimmen, diejenige der FDP-SVP deren 12'996. Die Wahlbeteiligung lag wie 2019 bei 43.6 Prozent.
Mitte und SP behalten Ständeratssitze
In der Besetzung der Delegation für den Ständerat ergaben sich im Kanton Jura keine Veränderungen. Charles Juillards Wiederwahl war nie gefährdet. Der Mitte-Politiker blieb mit 8247 Stimmen um 800 Stimmen vor Mathilde Crevoisier Crelier (7447). Sie verspüre grosse Freude, so die SP-Ständerätin, die für Elisabeth Baume-Schneider in die kleine Kammer nachgerückt war. Der FDP-Regierungsrat Jacques Gerber kam mit 6257 Stimmen auf den dritten Platz.
Die ebenfalls zur Wahl stehende SP-Regierungsrätin Nathalie Barthoulot belegte mit 5467 Stimmen den fünften Platz. Der Einzug von Baume-Schneider letzten Dezember in den Bundesrat hatte im Jura den Appetit auf den Ständerat geweckt. Es standen elf Kandidaten, drei mehr als 2019, zur Wahl. Seit 1995 führten die Ständeratswahlen im jüngsten Schweizer Kanton stets zu einer Sitzaufteilung zwischen der SP und der Mitte (vormals CVP).