In Schaffhausen kommt es am 19. November zum Duell um den zweiten Schaffhauser Sitz im Ständerat. Anders als Hannes Germann (SVP) ist dem zweiten Bisherigen Thomas Minder seine Wiederwahl in den Ständerat im ersten Wahlgang nämlich nicht gelungen. Der frühere Stadtrat Simon Stocker (SP) hat nach Germann am zweitmeisten Stimmen geholt.
Die beiden Kandidatinnen, Lisa Brühlmann von den Jungen Grünen und Nina Schärrer von der FDP, treten im zweiten Wahlgang nicht mehr an. Wobei sich Schärrer nicht ganz freiwillig zurückgezogen hat. Den Entscheid habe sie «contre coeur» gefällt, wie sie gegenüber SRF bestätigte.
Arithmetisch ist Simon Stocker im Nachteil
Die SVP drängte jedoch darauf und auch von ihrer eigenen Partei spürte Schärrer nicht genügend Rückhalt. Sie sagt: «In dieser Konstellation ergibt ein Wahlkampf keinen Sinn mehr.»
Nun verbleiben also Thomas Minder und Simon Stocker im Rennen. Minder wird von der SVP, der FDP und der EDU unterstützt. Das bürgerliche Lager will Stocker verhindern und die «ungeteilte Standesstimme» behalten. Und rein arithmetisch betrachtet, liegt Minder mit seinen Unterstützern im Vorteil: Die Parteien kommen im Kanton Schaffhausen auf einen Wähleranteil von 53 Prozent.
SVP steht nicht geschlossen hinter Thomas Minder
Entschieden ist jedoch noch nichts. Wie SRF erfuhr, unterstützen auch bei der Schaffhauser SVP nicht alle Mitglieder vorbehaltlos den Bürgerlichen Minder. Einige wollen offenbar einen leeren Stimmzettel einlegen. Das würde umgekehrt Stocker nützen, der bis weit in die politische Mitte Anerkennung erhält. Offiziell unterstützen ihn neben seiner eigenen Partei auch die GLP und die EVP.
Viele Wählerinnen und Wähler gehören zudem keiner Partei an. Wem sie am 19. November ihre Stimme geben, bleibt abzuwarten. Der Entscheid dürfte knapp ausfallen und Schaffhausen einen spannenden zweiten Wahlgang erleben.