Beginnen wir mit den beiden Namen, die bei den Nationalratswahlen im Kanton Schwyz nicht bangen müssen: Das Stimmvolk dürfte Petra Gössi (FDP) und Marcel Dettling (SVP) für eine weitere Legislatur bestätigen.
Die weit interessantere Frage ist daher, was mit den beiden anderen Sitzen passiert, die frei werdent: Alois Gmür (Mitte) verabschiedet sich nach drei Legislaturen aus dem Politbetrieb. Und Pirmin Schwander (SVP) will nach 20 Jahren vom National- in den Ständerat wechseln.
Behält die SVP ihre Vormachtstellung?
Zu den eidgenössischen Nationalratswahlen am 22. Oktober treten aus dem Kanton Schwyz insgesamt 103 Personen an, 46 Frauen und 57 Männer. Vor vier Jahren waren es noch 80 Kandidierende.
Aller Voraussicht nach dürften die Bürgerlichen das Rennen um die vier Mandate unter sich ausmachen. Aktuell hat die SVP zwei Mandate inne, Mitte und FDP je eines.
Die SVP will ihre Vormachtstellung mit Zugpferd Marcel Dettling und dem neu kandidierenden Kantonalpräsidenten Roman Bürgi verteidigen. Dabei helfen soll unter anderem eine Allianz mit Corona-Massnahmenkritiker Josef Ender. Mit dieser Listenverbindung will sich die SVP jene Stimmen sichern, die sonst verloren gingen.
Anfänglich gab der spezielle Schulterschluss zu reden. Allerdings geht im Kanton Schwyz mittlerweile kaum jemand mehr davon aus, dass der Partei dieser Schritt schadet. Anders als in Solothurn beispielsweise hat die Schwyzer SVP darauf verzichtet, auch mit der massnahmenkritischen Bewegung «Mass-Voll» eine Listenverbindung einzugehen.
Linke will Sitz zurückerobern
Nichtsdestotrotz: Der zweite Sitz der Volkspartei ist umkämpft. Denn sie holte 2019 ein Restmandat. Auf dieses schielt insbesondere die SP. Seit der Abwahl von Andy Tschümperlin im Jahr 2015 stehen die Linken ohne Vertretung in Bern da. GLP und Grüne möchten die freien Sitze ebenfalls nicht kampflos der politischen Gegnerschaft überlassen.
Es wäre allerdings eine Überraschung, wenn es zum Coup von Linksgrün käme. Denn anders als im Wahlkampf von 2019 dominiert aktuell nicht der Klimawandel, vielmehr steht die Flüchtlingspolitik im Fokus. Ein Thema, das der SVP in die Karten spielt.
Mitte bündelt ihre Kräfte mit GLP und EVP
Offen ist, wie die Mitte abschneidet und wer dort das Rennen macht. Denn: Die Partei tritt heuer zum ersten Mal unter ihrem neuen Namen zu den eidgenössischen Wahlen an. Und niemand kann vom Bisherigen-Bonus profitieren.
Aufgrund einer Listenverbindung mit der GLP und der EVP sowie zahlreichen Unterlisten dürfte die Mitte ihren Sitz aber behalten können.