Der bisherige Ständerat des Kantons Schwyz, Othmar Reichmuth von der Mitte-Partei, wurde vom Schwyzer Wahlvolk abgewählt. Trotz seiner langen Politkarriere – unter anderem als Schwyzer Regierungsrat.
Reichmuth trat in den letzten vier Jahren als Ständerat in der Öffentlichkeit wenig in Erscheinung. Mit seiner Art, als «stiller Schaffer» zu politisieren, ist er offenbar gescheitert.
Starke Konkurrenz
Der Grund für seine Abwahl ist jedoch nicht nur bei ihm selbst zu suchen. Er hatte äusserst starke Konkurrenz. Ex-FDP-Präsidentin Petra Gössi, die als erste Frau im Kanton Schwyz einen Ständeratssitz holt, gilt als Sympathieträgerin. Die langjährige Nationalrätin ist gut vernetzt und durch ihr politisches Wirken im Kanton breit bekannt. Sie holte am meisten Stimmen.
Auch der Zweitplatzierte Pirmin Schwander von der SVP ist eine bekannte Figur. Seine Strategie, die 20-jährige Nationalratskarriere zu beenden und sich allein auf die Ständeratskandidatur zu konzentrieren, ist aufgegangen. Schwander spielte sicher auch die Nähe zur massnahmen-kritischen «Freien Liste» in die Hände. Damit gelang es ihm, sogenannte Protestwählerinnen und -wähler aus der Zeit der Corona-Pandemie mobilisieren.
Verlust linker Stimmen
Schliesslich hat Othmar Reichmuth sicher auch geschadet, dass die SP und die Grünen mit eigenen Kandidaturen zur Ständeratswahl angetreten sind. Ohne diese Option hätten einige linke Wählerinnen und Wähler wohl bei Reichmuths Namen ein Kreuz gemacht.
Bei den Schwyzer Nationalratssitzen hingegen bleibt parteipolitisch alles wie gehabt. Die SP hat es auch dieses Mal nicht geschafft, ihren Sitz zurückzuerobern, den sie vor acht Jahren verloren hat. Die linken Parteien haben es im konservativen Kanton Schwyz traditionellerweise schwer, politische Mandate zu erobern.