Im ersten Wahlgang erzielte der bisherige Mitte-Ständerat Beat Rieder das beste Resultat. Trotzdem verpasste der Walliser das absolute Mehr – um knapp 1500 Stimmen. Seine Chancen, im zweiten Wahlgang wiedergewählt zu werden, sind mehr als intakt.
SRF News: Warum sollte man Sie wählen?
Beat Rieder: Ich habe gezeigt, dass ich die Interessen des Kantons Wallis in Bern durchsetzen kann. In den nächsten vier Jahren mache ich das nicht als Parteisoldat, sondern als Ständerat, der über Parteiinteressen hinaus versucht, konkrete Problemen sachlich zu lösen.
Wie informieren Sie sich, was das Unterwallis bewegt?
Ich mache seit 30 Jahren Politik und habe sehr viel Kontakte ins Unterwallis. Nehmen wir als Beispiel die Erdbebenversicherung: Sie wurde vom Unterwallis stark gepusht, kam aber nie durch. Ich nahm dieses Problem auf, suchte eine eigene Lösung und brachte diese im Parlament durch.
Was wollen Sie in den nächsten vier Jahren für den Kanton Wallis erreichen?
Es gibt einiges zu realisieren: die zweite Gotthard-Röhre, den Grimseltunnel und die acht Grosswasserkraftwerke. Ausserdem müssen wir endlich das Jagdgesetz umsetzten, ebenso das Raumplanungsgesetz für den Kanton Wallis.
Sie sind dagegen, dass Ausländerinnen und Ausländer, die seit mindestens zehn Jahren in der Schweiz leben, das Stimmrecht in ihrer Wohngemeinde bekommen. Warum?
Die aktiven und passiven politischen Rechte sind Bestandteil des Schweizer Bürgerrechts. Wer dieses nicht hat, kann weder wählen noch abstimmen. Nirgends sonst auf der Welt kommt man auf die Idee, Bürgerrechte einfach zu verschenken. Wir sollten das in der Schweiz auch nicht machen.
Ich setze mich als Ständerat für das Wallis ein, nicht als Parteisoldat.
Sie möchten den Cannabiskonsum legalisieren. Was erhoffen Sie sich davon?
Dass weniger Geld in den Schwarzmarkt fliesst und wir dadurch die Kriminalität besser im Griff haben. Im Übrigen ist Cannabis mit Alkohol vergleichbar. Und für Alkohol gibt es ja auch kein Verbot. Prohibition führt nie zu guten Resultaten.