- Das derzeit unbeständige Wetter erschwert die Löscharbeiten beim Waldbrand im Oberwallis.
- Wegen teils heftiger Gewitter mussten die Einsatzkräfte am Montag teilweise und vorübergehend abgezogen werden.
- Die Lage im Brandgebiet blieb indes stabil.
«Das Wetter wird ein Unsicherheitsfaktor bleiben», sagte Einsatzleiter Christian Kummer. Die tieferen Temperaturen tragen jedoch zu einer rascheren Abkühlung des Bodens bei. Die Feuerwehr kämpft weiterhin gegen Dutzende kleinerer Schwelbrände und Glutnester.
Die Löscharbeiten aus der Luft werden tendenziell zurückgefahren, wie der Führungsstab mitteilte. Demnach wurde der Grosshelikopter am Montagnachmittag abgezogen. Seit Dienstag wird noch mit drei Kleinhelikoptern aus der Luft gelöscht. Das Wetter erschwert auch diese Einsätze. Denn bei Nebel bleiben die Helikopter am Boden.
Taktik bewährt sich
Das Ziel der Einsatzkräfte besteht weiter darin, Glutnester zu finden, auszugraben und zu löschen. Für die Arbeiten im Gelände sind weiterhin sechs Löschtrupps von fünf bis sechs Feuerwehrleuten im Einsatz, die jeweils von einem Forstmitarbeiter und einem Flughelfer unterstützt wurden.
Die Trupps sind mit GPS-Trackern und Wärmebildkameras ausgerüstet. «Diese Taktik der kleinstmöglichen Schritte bewährt sich bisher sehr gut. Die Leute kommen schnell voran, was zur guten Motivation beiträgt», sagte Förster Peter Aschilier.
Glitschiger Boden
Die Einsätze im Wald gestalten sich allerdings schwierig, vor allem auch, weil abgeworfenes Löschwasser und Regen die bis zu zwanzig Zentimeter dicke Ascheschicht in eine glitschige Bodenoberfläche verwandeln. Unter dieser Schlammschicht werden weiterhin noch kleinere Schwelbrände und Glutnester ausgemacht.
Wie der Führungsstab weiter mitteilte, tragen die Feuerwehrleute im Gelände grossmehrheitlich Bergschuhe. Diese böten zwar im Gegensatz zu den konventionellen Sicherheitsstiefeln der Feuerwehr besseren Halt im steilen und rutschigen Gelände. Die Sohlen seien aber weniger hitzeresistent und der Verschleiss entsprechend hoch.
Einige Feuerwehrleute hätten in der ersten Einsatzwoche bereits vier Paar Bergschuhe buchstäblich «verbraten», heisst es im Communiqué. Bei einzelnen Glutnestern wurden Temperaturen von 300 Grad Celsius gemessen.
Der Waldbrand war am Montagabend vergangener Woche bei Bitsch ausgebrochen. Rund 200 Personen mussten daraufhin ihre Häuser verlassen. Grösstenteils konnten sie bereits am vergangenen Dienstag wieder in ihre Wohnungen zurückkehren.
Es gab keine verletzten Menschen und auch keine Gebäudeschäden. Insgesamt verbrannten 100 Hektar Wald – so viel wie 140 Fussballfelder.