Algifor oder Nurofen: Solche fiebersenkenden Sirupe für Kinder sind momentan heiss begehrt, weil viele Viren im Umlauf sind und deshalb viele Kinder erkranken.
Für mich ist es wie ein verspätetes Weihnachtgeschenk für die Kinder.
Wegen der hohen Nachfrage sind die Medikamente aber seit Wochen äusserst knapp. Eine schwierige Situation für viele Familien. Betroffen sind vor allem Kinder, weil Erwachsene die gleichen Wirkstoffe auch als Tabletten nehmen können. Für Kinder eignen sich aber vor allem Sirupe.
Gleiche Regeln für alle
Doch nun zeichnet sich eine Lösung ab. Bei den Apothekerinnen und Apothekern ist deshalb die Erleichterung gross, wie Enea Martinelli, Vize-Präsident des Apothekerverbands Pharmasuisse, sagt: «Es ist jetzt wirklich Zeit, dass die Probleme richtig angegangen werden. Für mich ist es wie ein verspätetes Weihnachtgeschenk für die Kinder.»
Denn das Bundesamt für Gesundheit teilt den Apotheken mit, dass sie solche Sirupe selbst herstellen dürfen – und dass die Krankenkassen ihnen die Kosten vergüten müssen. Enea Martinelli begrüsst dieses Vorgehen des Bundes. Denn bisher war es nicht einheitlich geregelt: «Die einen Kassen haben es übernommen, die anderen nicht.»
Deshalb habe es lange Diskussionen gegeben, was bezahlt werde und was nicht. «Deshalb sind wir froh, dass der Bund jetzt Stellung genommen und die Regeln bekannt gegeben hat.» So würden alle Patienten gleich behandelt, und alle Kassen müssten die Kosten übernehmen.
Jetzt haben alle Apothekerinnen und Apotheker die Gewissheit, dass sich ihr Aufwand lohnt, wenn sie selbst einen fiebersenkenden Sirup herstellen.
Aufwändige Arbeit, die Zeit braucht
Doch zu früh freuen dürften sich die Familien nicht, mahnt der Vize-Präsident des Apothekenverbands. Denn Tabletten mit dem Wirkstoff Ibuprofen zu einem fiebersenkenden Sirup zu verarbeiten, sei aufwändig. Man müsse den Wirkstoff aus einer Tablette herauslösen, sieben, verdünnen. «Das ist keine einfache Aufgabe.»
Dazu komme, dass die Apothekerinnen und Apotheker momentan am Anschlag seien wegen der Situation. Es fehlten derzeit um die 900 Medikamente. «Aber wir sind froh, wenn die Leistung wenigstens abgegolten wird», so Martinelli.
Wir sind froh, wenn die Leistung wenigstens abgegolten wird.
Das Problem ist also nicht sofort gelöst – aber immerhin ist bei den Kindermedikamenten nun Besserung in Sicht. Dies dürfte sicher viele Familien freuen.