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Heli-Beschneiung in Gstaad floppte
Aus Regionaljournal Bern Freiburg Wallis vom 05.01.2023. Bild: ZVG/Webcam Gstaad
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Wegen grüner Pisten Gstaad lässt Schnee per Heli einfliegen

Um Pisten offenzuhalten, haben die Bergbahnen Gstaad zu umstrittenen Mitteln gegriffen. Nur: Genützt hat es nichts.

Um den Skibetrieb trotz der viel zu hohen Temperaturen zu retten, greifen die Bergbahnen Gstaad zu aussergewöhnlichen Mitteln. Die Verantwortlichen liessen in der Altjahreswoche mehrfach Schneeladungen per Helikopter zur Oeschseite bei Zweisimmen BE fliegen.

Dies, um eine Verbindungspiste zwischen den Skigebieten Zweisimmen und Saanenmöser offenzuhalten.

Der CEO der Bergbahnen Gstaad, Matthias In-Albon, bestätigt gegenüber SRF einen Bericht des Berner Online-Portals «Hauptstadt». Die neun Helikopterflüge von einem nahe gelegenen Schneedepot brachten nicht den gewünschten Erfolg, wie er zu SRF sagt. «Schnee einladen, Schnee ausladen, das ist alles viel zu kompliziert.»

Um Schwachstellen in der Piste aufzufüllen, werde der Schnee normalerweise durch Stossen mit der Schaufel des Pistenfahrzeugs verschoben. Dies sei derzeit in unteren Lagen wegen der geringen Schneedecke aber nicht möglich.

In der Not muss man Sachen ausprobieren.
Autor: Matthias In-Albon CEO Bergbahnen Gstaad

«In der Not muss man Sachen ausprobieren», sagt In-Albon weiter. Man habe postwendend positive Reaktionen von Skifahrerinnen und Skifahrern erhalten. Andere seien enerviert gewesen und hätten Medien angerufen.

Klar ist: Mit dem Einsatz der Helikopter werden grosse Mengen an Treibhausgasen in die Atmosphäre geblasen. Pfeift Gstaad auf den Umweltschutz? «Man darf das Wort Nachhaltigkeit nicht missbrauchen», sagt In-Albon zu SRF. Den Gstaader Bergbahnen sei der Umweltschutz wichtig. Aber im Gebirge sei der Einsatz von Helikoptern notwendig, sei es im Sommer auf Baustellen oder im Winter für Rettungen. «Mit den Schnee-Flügen haben wir punktuell etwas probiert und diese wieder verworfen.»

Trotz der Schnee-Flüge ist die Verbindungspiste mittlerweile nicht mehr befahrbar. Dies trotz des grossen Einsatzes der Mitarbeitenden. Sie schweissten laut der «Hauptstadt» ein Passstück, um eine Schaufel eines Traktors am Pistenfahrzeug befestigen zu können, schildert In-Albon. Damit bringe man nun den Schnee aus den Schneedepots auf die Piste. Mit solchen Massnahmen habe man es bis jetzt geschafft, alle Hauptpisten der Region offenzuhalten.

Hundert Schnee-Flüge fürs Lauberhorn

Es ist nicht das erste Mal, dass in der Schweiz Helikopter Schnee transportieren. 2020 flogen Helis der Air Glaciers Schnee nach Wengen, damit der Slalomhang des Lauberhornrennens trotz eines Wärmeeinbruchs richtig präpariert werden konnte.

Laut OK-Präsident Urs Näpflin waren circa 100 Flüge nötig. «Natürlich tönt es wahnsinnig blöd, Schnee mit dem Heli zu transportieren. Aber nur so konnten wir das Slalom- und Kombirennen retten. Der Einsatz war absolut gerechtfertigt», sagte Näpflin damals zu «Watson».

Regionaljournal Bern Freiburg Wallis, 05.01.2023, 12.03 Uhr ; 

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