Leuchtenstadt wird sie genannt - die Stadt Luzern mit ihren berühmten Wahrzeichen. Seit Mitte Oktober aber steht der Wasserturm bei der Kapellbrücke dunkel und düster in der Reuss, und auch bei den Museggtürmen ist das Licht abgeknipst.
Auch die Weihnachtbeleuchtung blieb aus. Keine Lichterkette entlang der Seebrücke, keine leuchtenden Sterne in den Gassen der Luzerner Altstadt. Die Stadt Luzern hat mit diesen Massnahmen auf die mögliche Strommangellage reagiert.
Stromsparen zur Weihnachtszeit – was hat's den Städten gebracht?
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In der Stadt Luzern wurden laut dem Verein «Weihnachtsbeleuchtung» wegen des Verzichtes auf die Weihnachtsbeleuchtung rund 4‘000 kWh Strom eingespart. Dies entspricht dem durchschnittlichen Jahres-Energieverbrauch eines Vier-Personen-Haushaltes.
Statt der stromfressenden Beleuchtungen wurde auf Kerzenlaternen gesetzt: 480 Laternen seien verkauft, rund 320 an die Unternehmen in der Stadt abgegeben worden.
In Basel hielt der Verein «Basler Weihnacht» an der Weihnachtsbeleuchtung in der Innenstadt fest. Allerdings: Statt den ganzen Tag brannten die Lichter erst ab 15 Uhr bis abends 22.30 Uhr. Der Verein «Basler Weihnacht» betonte, dass der Stromverbrauch überschaubar sei. Fast die ganze Weihnachtsbeleuchtung der Stadt sei auf LED oder andere stromsparende Energieträger umgerüstet. Die Basler Weihnachtsbeleuchtung verbrauche nicht mehr Strom als ein kleines Restaurant jeden Monat benötigt.
Im Vergleich zur letztjährigen Adventszeit ist der Stromverbrauch in Basel tatsächlich gesunken. Im November 2022 hat Basel rund 6.3 Prozent weniger Strom verbraucht als ein Jahr davor und im Dezember waren es gut 1.6 Prozent weniger. Das zeigen Daten der Industriellen Werke Basel (IWB). Allerdings sei nicht klar, ob Baslerinnen und Basler tatsächlich wegen der Krise Energie gespart haben oder ob andere Faktoren wie der milde Winter die Reduktion erklärt, so die IWB.
Auch in der Stadt Bern wollte man nicht auf die städtische Weihnachtsbeleuchtung verzichten - man schaltete sie aber ebenfalls früher aus, jeweils um 22 Uhr. Die Weihnachtsmärkte mussten ihre Beleuchtung spätestens um Mitternacht ausschalten. Wie viel Energie mit diesen Massnahmen tatsächlich gespart werden konnte, wertet die Stadt derzeit aus.
Öffentliche und historische Gebäude sind bereits seit Ende September nicht mehr beleuchtet. Einzige Ausnahme: das Münster. Es muss aus Sicherheitsgründen für die in Belp landenden Flugzeuge sichtbar sein. Alle anderen Gebäude wie etwa der Zytglogge und das Bundeshaus sind seither – auch während der Feiertage – im Dunkeln geblieben.
So handhabt es auch die Stadt Zürich: Ihre historischen Gebäude sind ebenfalls seit Ende September nicht mehr beleuchtet. Sie machte allerdings während den Festtagen eine Ausnahme. Die Gebäude an Weihnachten und Silvester doch zu beleuchten, war laut Stadtrat Michael Baumer ein Bedürfnis der Bevölkerung. Sie hätte sich über die Festtage etwas fürs Gemüt gewünscht. Später ist die Stadt zum Beleuchtungsverzicht zurückgekehrt.
Wie viel Energie bisher gespart werden konnte, lässt sich noch nicht beziffern.
Bewilligt hat sie allerdings das Lichtfestival Lilu, welches vom 12. Januar bis zum 22. Januar dauert und letztes Jahr in elf Tagen 110'000 Menschen angelockt hat. Die Stadt stellte aber Bedingungen. Der Energieverbrauch des Festivals soll um 20 Prozent gesenkt werden. Die Organisatoren gehen nun sogar einen Schritt weiter und setzten sich eine Reduktion von mindestens 30 Prozent zum Ziel.
Verzicht auf beliebte Installation
Deshalb wurden die Installationen reduziert - auf 16 statt wie letztes Jahr 21. «Den Wasserturm beleuchten wir dieses Jahr nicht. Das tut zwar weh, weil es eine coole Installation wäre. Umso mehr freuen wir uns, sie nächstes Jahr zu zeigen», sagt Thomas Fritschi, Co-Geschäftsleiter des Lichtfestivals Lilu.
Den Wasserturm beleuchten wir dieses Jahr nicht.
Trotzdem gebe es auch dieses Jahr in der Stadt Luzern eindrückliche Lichtspektakel zu sehen. Bei der Peterskapelle erzählen von Studierenden der Hochschule Luzern animierte Fische eine Geschichte. Neu wird auch der Innenraum der Jesuitenkirche bespielt. Das Zürcher Künstlerkollektiv Projektil bildet dort in seiner Lichtshow die vier Jahreszeiten ab, akustisch ziehen abwechselnd Gewitter auf oder Vogelgezwitscher weisen auf den Frühling hin.
Für seine Installationen setzt das Lilu auf LED und verwendet die neuste Technik - auch so könne Strom gespart werden, sagt Thomas Fritschi: «Wir haben die modernsten Projektoren, welche nicht mehr sehr viel Strom brauchen.» Alles in allem verbrauche das Festival in dieser Ausgabe etwa soviel Strom wie ein bis zwei Einfamilienhäuser in einem Jahr.
Trampeln für Lichtshow
Zudem macht das vierte Luzerner Lichtfestival aus der Not eine Tugend. In einem «Lilu-Village» beim KKL, direkt am See, wird das Thema Energiesparen in den Fokus gerückt: Bei sechs Projekten müssen die Besucherinnen und Besucher selber dafür sorgen, dass die Lichtinstallation zum Laufen kommt. Sie müssen auf einem Fahrrad in die Pedalen steigen oder mit einer Handkurbel für den Antrieb sorgen. «Wir wollen den Leuten mit auf den Weg geben, wie man Strom erzeugen kann und wie streng es sein kann, ein Lämpchen zum Leuchten zu bringen», sagt Thomas Fritschi.
Der beliebte erhellende Winterspaziergang kommt dieses Jahr also etwas anders und reduzierter daher. Günstiger wurde er allerdings nicht. Das Gesamtbudget des Lichtfestivals Lilu beträgt erneut gut eine Million Franken. Getragen wird des vom Verein Lilu, der von den Luzerner Hotels und von Luzern Tourismus gegründet wurde.
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