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Wegen Unwetter vom Donnerstag Wiedereröffnung der Strasse ins Saastal VS für Mittwoch geplant

  • Das Saastal im Kanton Wallis ist nach wie vor von der Aussenwelt abgeschnitten.
  • Ein Erdrutsch, der wegen eines Unwetters am Donnerstag niederging, verschüttete dort eine Kantonsstrasse.
  • Laut den Behörden dürfte diese Strasse nun erst am Mittwoch wieder befahrbar sein.

«Der Kanton hat angekündigt, dass die Arbeiten mindestens bis Dienstagabend andauern werden», sagte Simon Bumann, Sprecher des Regionalen Führungsstabs, der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. «Wir sind überrascht, weil wir dachten, dass die Instandsetzung schneller gehen würde», sagte Bumann. Am Freitag gaben die Behörden an, dass der Verkehr mindestens bis Anfang nächster Woche unterbrochen bleibe.

Die Kantonsstrasse zwischen Eisten und Saas-Balen sollte am Mittwoch um 14.30 Uhr wieder geöffnet werden, sagte Kantonsingenieur Vincent Pellissier. «Mehrere Tausend Tonnen sind den Berg hinuntergestürzt. Vier Tage später werden wir eine auf 40 Metern wiederaufgebaute Strasse haben», so Pellissier weiter.

Die Kantonsstrasse führe über eine Brücke, die den Mattwaldbach überquere, ein kleiner Wildbach, der im Sommer, abgesehen von Unwettern, meist fast ausgetrocknet sei. «Er hat noch nie von sich reden gemacht und ausserdem haben viele Einheimische seine Existenz bislang gar nicht bemerkt», sagte Bumann. Die starken Regenfälle vom vergangenen Donnerstag lösten jedoch einen grossen Erdrutsch aus und die Strasse musste gesperrt werden.

Provisorische Lösung

Am Wochenende wurde das Bachbett durch Sprengarbeiten an den grossen Steinblöcken, die sich noch im Bachbett befanden, freigelegt und gesichert, sodass die Arbeiter an der provisorischen Strasse arbeiten konnten, wie Pellissier erklärte. Die grössten Felsen, die einer nach dem anderen gesprengt wurden, waren 100 Kubikmeter gross, was 270 Tonnen entspricht.

Ausserdem mussten Schaulustige und Touristen, die es kaum erwarten konnten, das Tal zu Fuss zu verlassen, aus dem Gebiet ferngehalten werden. Auch das habe einige Zeit in Anspruch genommen.

Eine Strasse wurde  von einem Erdrutsch zerstört und mit Geröll überhäuft.
Legende: Die Kantonsstrasse ins Saastal ist derzeit nicht befahrbar. (Bild vom 6. September 2024) Keystone/Andrea Soltermann

Um den Verkehr bis Mittwoch wieder zu ermöglichen, sollen drei Rohre als Stützen in den Fluss gelegt werden, auf denen die provisorische Strasse verlaufen soll. «Parallel dazu wird über eine neue Brücke an anderer Stelle nachgedacht, um eine ähnliche Situation in Zukunft zu vermeiden», so Pellissier weiter. Die Brücke soll in den nächsten acht bis zehn Monaten gebaut werden.

Weitere Evakuierungsflüge

Zudem sind am Montag die Evakuierungsflüge mit dem Helikopter wieder aufgenommen worden. Bislang wurden rund 800 der über 2000 blockierten Touristinnen und Touristen von Saas-Fee nach Stalden ausgeflogen. Etwa 100 Personen, darunter Anwohnerinnen, Arbeiter, aber auch Skiteams, die auf dem Gletscher trainieren wollten, hätten den umgekehrten Weg genommen, sagte Bumann.

Das Tal, insbesondere das Dorf Saas-Grund, war bereits im Juli von verheerenden Unwettern heimgesucht worden. «Wir haben ein bisschen Pech gehabt. Solche Ereignisse mit sehr intensiven Regenfällen in sehr kurzer Zeit sind auch sehr lokal begrenzt», sagte Bumann. «Das ist hart, aber man muss damit leben. Der Mensch hat immer Lösungen gefunden, um mit der Natur zu leben.» Das Tal sei zwar von der Aussenwelt abgeschnitten, aber das Leben im Tal verlaufe weiterhin normal.

Video
Archiv: Nach Erdrutsch im Saastal VS sitzen Tausende Touristen fest
Aus Schweiz aktuell vom 06.09.2024.
abspielen. Laufzeit 2 Minuten 24 Sekunden.

Regionaljournal Bern Freiburg Wallis, 08.09.2024, 17:31 Uhr ; 

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