Im Haftbefehl gegen den mutmasslichen Schweizer Agenten Daniel M. kommt immer wieder ein Name vor: Klaus Dieter Matschke. Der Vorwurf der deutschen Justiz: Matschke soll Daniel M. geholfen haben, Informationen über deutsche Steuerfahnder zu bekommen.
Und weiter heisst es: «Ferner hat der Beschuldigte M. im Auftrag des Schweizer Nachrichtendienstes NDB und mit Unterstützung des Klaus Dieter Matschke eine Quelle im Geschäftsbereich der Finanzverwaltung Nordrhein-Westfalen platziert, um unmittelbare Informationen über das Vorgehen der deutschen Behörden beim Ankauf sogenannter Steuer-CDs zu erlangen.»
«Es gibt wohl keinen Maulwurf»
Matschke wäscht beim Interview mit der «Tagesschau» und gegenüber der Zeitung «Nordwestschweiz» seine Hände in Unschuld. Er habe nichts mit dem Fall zu tun. Und: Den Maulwurf im Umfeld der Finanzverwaltung von Nordrhein-Westfalen gebe es wohl gar nicht. «Daniel M. könnte das Geld vom NDB eventuell für sich genommen haben», so Matschke.
Informationen aus der Schweiz gehen ebenfalls in diese Richtung: Der Maulwurf wurde möglicherweise gar nie in der Finanzverwaltung von Nordrhein-Westfalen platziert.
Matschke bestätigt aber gegenüber der «Tagesschau», einst mit Daniel M. zusammengearbeitet zu haben. «2013 haben ihn meine Mitarbeiter kennengelernt und sagten, dass sei eine recht interessante Bekanntschaft. Man könne ja mit ihm gemeinsam arbeiten. Er für uns in der Schweiz und wir für ihn in Deutschland.»
Matschke ist von der deutschen Justiz bereits als Zeuge befragt worden. Gegen ihn selbst läuft bislang aber kein Verfahren.