- In den fünf Schweizer Atomkraftwerken haben sich 2019 gemäss dem Eidgenössische Nuklearsicherheitsinspektorat (Ensi) insgesamt 30 meldepflichtige Vorkommnisse ereignet – vier weniger als 2018.
- Die Kernanlagen der Schweiz seien im vergangenen Jahr sicher betrieben worden, hält das Ensi fest.
- Bis auf einen Fall im AKW Gösgen (SO) wurden alle Vorkommnisse auf der Ereignisskala INES der untersten Stufe zugeordnet.
Im AKW Leibstadt (AG) kam es zu elf Vorkommnissen, wie das Ensi auf seiner Website mitteilte. Im AKW Gösgen wurden acht Vorkommnisse registriert.
Auf der Liste folgen das AKW Beznau 2 (AG) (5 Vorkommnisse), das AKW Beznau 1 (AG) (3) sowie das mittlerweile definitiv abgeschaltete AKW Mühleberg (BE) (2). Ein weiteres Vorkommnis betraf die beiden AKW Beznau.
Stufe 1 im AKW Gösgen
Ein Vorkommnis im AKW Gösgen führte zur INES-Bewertung auf der Stufe 1 («Anomalie»). Der AKW-Betreiber hatte im Mai 2019 festgestellt, dass in seinem Ringraum insgesamt 101 Druckmessumformer im Einsatz waren, die nicht auf ihre Eignung für Störfallbedingungen geprüft waren.
Da sowohl die auf ihre Eignung bei Störfallbedingungen geprüften als auch die nicht geprüften Umformer die gleiche Typenbezeichnung des Herstellers tragen und sie sich optisch nicht nennenswert unterscheiden, wurde der Fehler gemäss Ensi erst aufgrund einer Meldung aus ausländischen Kernkraftwerken erkannt.
Das Ensi registrierte zudem drei Vorkommnisse in den Kernanlagen des Paul Scherrer Instituts (PSI) im Kanton Aargau. Zwei Vorkommnisse betrafen den Forschungsreaktor der ETH Lausanne (EPFL). Auch im Zentralen Zwischenlager in Würenlingen (AG) wurde ein Vorkommnis registriert.
Als Aufsichtsbehörde sei man mit angemeldeten und unangemeldeten Inspektionen sowie mit Aufsichtsgesprächen regelmässig präsent gewesen. Das Ensi vergewisserte sich nach eigenen Angaben, dass sämtliche Anlagen die gesetzlichen Vorgaben einhalten.